Fahrrad-Unfall
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Chronik

Fahrradunfälle: Massiver Anstieg seit 2012

Die Zahl der Fahrradunfälle ist in Salzburg seit 2012 um 50 Prozent gestiegen. Das zeigt ein Blick auf die Statistik. Häufigste Unfallursachen sind laut Polizei Vorrangverletzungen und Unachtsamkeit. Ein wichtiger Faktor sei aber auch Platzmangel auf den Straßen.

Allein im Jahr 2020 wurden im Bundesland fast 930 Radunfälle mit Verletzung verzeichnet, knapp die Hälfte davon allein in der Stadt Salzburg. Dort gibt es 170 Kilometer an Radwegen, und Salzburg wurde bereits mehrmals zur fahrradfreundlichsten Stadt Österreichs gekürt.

Die meisten Strecken sind kurz, weshalb viele staugeplagte Autofahrer in den vergangenen Jahren auf das Fahrrad umgesattelt haben. Jeder fünfte Weg in der Stadt Salzburg werde auf dem Drahtesel erledigt, sagt der Leiter der Landesverkehrsabteilung der Salzburger Polizei, Friedrich Schmidhuber. Das sei zwar erfreulich, erhöhe allerdings auch die Unfallgefahr, betont Schmidhuber.

„Zu wenig Platz in Relation zum erhöhten Aufkommen“

„In vielen Fällen liegt das auch am Platzmangel im Vergleich zum erhöhten Verkehrsaufkommen. Und gerade in der Stadt Salzburg ist der Platz begrenzt – zum Beispiel durch die Salzach, durch die Stadtberge und eben auch durch die gestiegene Zahl von Radfahrern“, erläutert Schmidhuber.

Radfahrer in der Churfürststraße, Blick vom Ritzerbogen zur Juridischen Fakultät
ORF.at/Georg Hummer
In der Stadt Salzburg wird jeder fünfte Weg mit dem Fahrrad erledigt

Zusätzlich würden vor allem auch Vorrang-Verletzungen, zu wenig Abstand beim Überholen und zu hohe Geschwindigkeit an engen Stellen dafür sorgen, dass es immer öfter kracht. 20 Prozent der Fahrradunfälle entfallen laut Schmidhuber auf E-Bikes. Das entspreche aber nur einem Bruchteil der insgesamt verkauften Elektrofahrräder.

Appell: „Vorsicht walten lassen und Helm tragen“

Zumeist gingen die Ursachen hier auf Anwenderfehler zurück – etwa, weil sich die Radfahrer nicht auf die höhere Geschwindigkeit, das höhere Gewicht eines E-Bikes oder die schärferen Bremsen einstellen.

Um Radunfälle – egal, ob mit oder ohne Elektroantrieb – zu vermeiden, appelliert Schmidhuber jedenfalls an alle Radfahrer, Vorsicht und Rücksicht walten zu lassen, und, anstatt Kopfhörern einen Helm tragen.