Die schweren Unwetter haben im Flachgau große Schäden angerichtet.
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Umwelt

Unwetter: Landwirte beklagen Millionenschaden

Rund 1,2 Millionen Euro Schaden haben die Unwetter Anfang der Woche in der Landwirtschaft angerichtet. Futterpflanzen und Wiesen wurden vor allem im nördlichen Flachgau stark in Mitleidenschaft gezogen. Generell wird der Klimawandel mit immer mehr Unwettern eine Herausforderung für die Bauern.

Am 22. Juni traf ein heftiges Unwetter mit Hagelschauer den Flachgau. Im Bereich Seekirchen und rund um den Wallersee sowie weiter Richtung Thalgau entluden sich heftige Schauer. Zum Hagel kam bei den Unwettern starker Wind dazu. Der verursachte etwa auch starke Schäden in den Wäldern.

Auffallend war bei den Unwettern diese Woche ihre Ausdehnung. Die Unwetterschneise war vier bis sechs Kilometer breit und über 80 Kilometer lang. Die Landwirte, Grundeigentümer und Waldbesitzer müssen davon ausgehen, dass solche Unwetter häufiger vorkommen, warnt Josef Bachler von der Österreichischen Hagelversicherung: „Wir gehen schon davon aus, dass die Hagelhäufigkeit und auch die Intensität stark gestiegen sind.“

Unwetter zerstören Ernte

Neben Schäden an Gebäuden wurden auch landwirtschaftliche Flächen wie Maisfelder massiv beschädigt, erzählt Josef Winkler. Er ist Landwirt in Seekirchen und besitzt außerdem einen Stiermastbetrieb. „Wirtschaftlich ist das ein großer Rückschlag“, ärgert sich der Landwirt, denn das Hauptfuttermittel für die Stiere ist Mais. Er mache rund 80 Prozent des Grundfutters aus. Bis Herbst habe der Landwirt noch genug Mais auf Lager, dann werde es aber knapp. „Also da muss ich mir etwas überlegen, entweder ein neuer Mais, der wieder aufwachst oder ich kaufe ein paar Hektar zu“, sagt Josef Winkler.

Die schweren Unwetter haben im Flachgau große Schäden angerichtet.
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Josef Winklers Maisfeld wurde bei den Unwettern völlig zerstört.

Vor den Unwettern dieser Woche sind die Böden durch die Hitze und Trockenheit in der vergangenen Woche strapaziert worden. Trotzdem, betont der Obmann der Flachgauer Bezirksbauernkammer Johann Frenkenberger, könne man bei der Hitze gegensteuern. Die Landwirte seien den Hagelschauern dagegen völlig ausgeliefert. „Gegen Trockenheit kann man trockenresistente Pflanzen pflanzen, aber gegen Hagel gibt es gar nichts. Also wenn der Hagelschauer kommt, dann ist innerhalb weniger Minuten alles kaputt. Ich kann keine Maispflanze züchten, die hagelresistent ist, weil die gibt es nicht.“ In Seekirchen soll am Montag noch ein schnellwachsender Mais gesetzt werden, damit zumindest ein Teil noch im Herbst geerntet werden kann.

Auswirkungen der Unwetter auf die Landwirtschaft