Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Politik

Keine CoV-Patienten mehr auf Intensivstationen

Erstmals seit fast neun Monaten liegen keine CoV-Patienten mehr auf Intensivstationen. Zuletzt war die Lage in den Krankenhäusern am 1. Oktober 2020 ähnlich, teilt das Land Salzburg mit. Auf Normalstationen werden landesweit derzeit noch Infizierte behandelt.

Der Grund für diese Entwicklung liege in der stetig steigenden Impfrate, so die Gesundheitsbehörden: 56 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren haben zumindest eine Impfung erhalten.

„Viele schwänzen Zweitimpfung“

Mit Stand Dienstagvormittag sind zugleich nun 29 Prozent der Salzburger mit zwei Impfungen vollimmunisiert. Eine Zahl, die einigen Experten auch Sorgen bereitet: Immer mehr Menschen lassen offenbar ihren zweiten Impftermin verstreichen, heißt es aus der Ärzteschaft. So dürften Urlaube, die hohen Temperaturen und die allgemein niedrigen Infektionszahlen für eine gewisse Impfmüdigkeit und lockere Stimmung sorgen.

„Ausreden der Patienten immer gleich“

„Seit Ende April impfe ich pro Woche circa 50 Patienten in meiner Ordination. Mittlerweile verschiebt jeder fünfte Patient den Zweitstich“, berichtet der Salzburger Internist, Corona-Impfarzt und NEOS-Politiker Sebastian Huber: „Die Ausreden sind dabei de facto immer gleich: ‚Keine Zeit‘, ‚Ich fahre in den Urlaub‘, ‚Ich bin eh schon einmal geimpft worden‘, etc.“ Anderen Impfärzten gehe es nicht anders, auch bei ihnen würden die Zweitstiche verschoben, so Huber:

„Wer glaubt, es reicht aus, sich die zweite Impfung im Herbst zu holen, wenn es nötig ist, der täuscht sich, denn man ist bis dahin vor allem gegen eine Infektion mit der Delta-Variante relativ ungeschützt. Deshalb appelliere ich eindringlich, sich im vorgegebenen Abstand unbedingt die zweite Impfung geben zu lassen.“