Mit knapp 26 Grad sind der Obertrumer See, der Wallersee und der Grabensee (alle Flachgau) derzeit die wärmsten der neun großen Salzburger Seen, deren Temperatur vom Hydrografischen Dienst das Landes Salzburg ständig gemessen wird. Der Mattsee bringt es auf 25 Grad, der Fuschlsee auf 23, so der Leiter des Hydrografischen Dienstes, Hans Wiesenegger: „Wir haben Temperaturen, die im oberen bzw. im obersten Bereich der bisher beobachteten Tagesmittelwerte liegen. Es zeigt einfach: Die Sonneneinstrahlung wirkt direkt auf das Wasser und erwärmt es sehr stark.“
Etwas kühler als die Seen im Alpenvorland sind derzeit die traditionell eher kälteren Seen, wie der Zeller See (Pinzgau) mit knapp 22 Grad oder der Wolfgangsee (Flachgau) mit 21 Grad.
Warmes Wasser mit weniger Sauerstoff
Noch sei der Temperaturanstieg nicht bedenklich – im langjährigen Vergleich aber feststellbar, sagt Wiesenegger: „Was ich selbst gesehen habe, hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Lebewesen – vor allem auf die Fischarten, die ja unterschiedlich Sauerstoff benötigen. Langfristig gesehen tritt das Phänomen, dass sie wärmer werden, ja nicht nur in den Seen auf, sondern letztendlich auch in den Flüssen. Die werden auch entsprechend erhitzt – und eine Forelle wird es dort schwieriger haben, weil sie viel Sauerstoff braucht.“ In kaltem Wasser ist ja mehr Sauerstoff gelöst als in warmen Gewässern.
Im Mai zu kalt, jetzt zu warm
Und auch die Schwankung der Seetemperaturen in Salzburg ist heuer rekordverdächtig: Was es derzeit zu warm ist, war es im Mai zu kalt. Da lagen die Werte deutlich unter den Vergleichstemperaturen der Vorjahre.