Von kurzfristigen Spitzen bei der Nachfrage und den guten Preisen auf dem Holzmarkt will man sich bei den Saalforsten nicht beeinflussen lassen.
Seit 150 Jahren höhere Temperaturen
Die aktuelle Inventur mache die Auswirkungen des Klimawandels deutlich, sagt Forstbetriebsleiter Thomas Zanker: „Insgesamt wird es deutlich wärmer. Wir haben auch Messstationen in Zell am See. Die letzten 150 Jahre ist die Durchschnittstemperatur um zwei Grad wärmer geworden. Die Waldgrenze schiebt sich nach oben. Das ist für Forstleute positiv. Allerdings kommt unten die Fichte durch immer mehr Borkenkäfer in Bedrängnis.“
Die Saalforste verzichten nun laut ihrem Forstbetriebsleiter komplett auf Kahlschläge und fällen immer nur einzelne Bäume. Der Schutz des Waldes habe Vorrang gegenüber wirtschaftlichen Interessen. Obwohl der Markt mit hohen Preisen für Lieferanten kaum besser sein könnte als derzeit.
Maximal 40.000 Festmeter pro Jahr zu schlagen
Zanker betont, pro Jahr werden nicht mehr als 40.000 Festmeter geschlagen: „Nur weil die Nachfrage der Sägewerke sehr hoch ist, werden wir jetzt sicher nicht mehr Holz schlagen. Wir wissen, dass bei uns pro Jahr etwa 60.000 Festmeter nachwachsen. Wir haben also jedes Jahr nun sogar einen guten Zuwachs.“
Der bayerische Forsttechniker Horst Grünvogel leitet die Inventur der Saalforste: „Hier bei uns stehen hochgerechnet pro Hektar etwa 453 Festmeter Holz, das sich aus den Bestanteilen Fichte, Tanne, Lärche, Buche und Bergahorn. Dazu kommen noch etwa 47 Festmeter Totholz pro Hektar.“
Zehn Forstexperten der Saalforste sind mit dieser Inventur noch bis Ende Oktober beschäftigt. Im Winter werden dann die Messdaten ausgewertet.
Historische Wurzeln der Saalforste
Seit Österreich und Bayern vor mehr als 190 Jahren die Abbaurechte für Salz beim Dürrnberg bei Hallein (Tennengau) gegen Waldbesitz getauscht haben, bewirtschaften die Saalforste des bayerischen Staates die Wälder zwischen den Pinzgauer Gemeinden Unken und Leogang. Bayern besitzt damit gut 18.500 Hektar Wald auf Salzburger Territorium.

Bäume überwuchern berühmte Einsiedelei
Im Pinzgau fragen sich viele, wenn sie von Zell am See in Richtung Steinernes Meer fahren: Wo ist die Einsiedelei auf dem Palfen bei Saalfelden hingekommen? Früher sah man das weiß aus der Felswand strahlende Gemäuer weithin übers Land. Nun wird es auf der Ost- und Südostseite von Laubbäumen überwuchert – mehr dazu in salzburg.ORF.at (15.6.2021)