Politik

Debatte über 24-Stunden-Heim für Obdachlose

Der Erfolg der 24-Stunden-Betreuung für Obdachlose beim Salzburger Hauptbahnhof in den CoV-Lockdowns führt nun zu dem Vorschlag, dass es eine Dauerlösung werden soll. Die Caritas und Sozialressort der Stadt sind dafür. Der grüne Ressortchef in der Landesregierung ist dagegen zurückhaltend und will das Projekt prüfen lassen.

Das aktuelle Betreuungsprojekt für Obdachlose läuft am Monatsende aus. Noch bis 30. Juni können Obdachlose noch in Teilen des Hotels „Wolfgang’s“ in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofs wohnen. Dort sind knapp mehr als 30 Personen untergebracht. Die Plätze wurden im vergangenen November vom Land Salzburg angemietet.

„Bessere Vermittlung von Jobs und Wohnungen“

Zusätzlich zu Wohnraum und warmen Mahlzeiten gibt es 24 Stunden am Tag einen Ansprechpartner für die Obdachlosen. Das habe eine viel bessere Betreuung ermöglicht als in den Notschlafstellen, die nur die Nacht über geöffnet seien, sagt Thorsten Bichler von der Caritas Salzburg: „Entsprechend ist die Arbeit deutlich erleichtert, um mit den Personen zu planen, wie und wo sie neue Jobs und Wohnplätze finden.“

Der Erfolg der 24-Stunden-Betreuung für Obdachlose beim Salzburger Hauptbahnhof in den CoV-Lockdowns führt nun zu dem Vorschlag, dass es eine Dauerlösung werden soll. Die Caritas und  Sozialressort der Stadt sind dafür. Der grüne Ressortchef in der Landesregierung ist dagegen zurückhaltend.
ALEXSTADLER.at
In diesem Hotel sind noch bis Ende Juni einige Zimmer für Obachlose reserviert. Wie es danach weitergeht, steht in den Sternen

Von insgesamt 181 Obdachlosen, die in das 24-Stunden-Quartier kamen, haben laut Caritas mittlerweile 31 feste Wohnungen gefunden. Zehn hätten Jobs gefunden, heißt es. Das Modell sei deshalb auch als Dauereinrichtung sinnvoll, so Caritas-Sprecher Bichler: „Es wäre sinnvoll, wenn das Projekt weitergehen könnte.“

Grüner Landesrat skeptisch

Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) unterstützt den Vorschlag zur dauerhaften Fortführung. In ihrer Abteilung gebe es schon länger Pläne für eine Obdachlosen-Pension. Der zuständige Landespolitiker, Sozialreferent und LHstv. Heinrich Schellhorn (Grüne) ist skeptisch, ob die 24-Stunden-Pension auf Dauer finanzierbar sei. Das Projekt müsse noch „evaluiert und durchgerechnet“ werden.