Österreichischer Staatsbürgerschaftsnachweis und ein Österreichischer Reisepass
APA/HANS KLAUS TECHT
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Politik

Doppelstaatsbürgerschaft: NEOS kritisieren Bürokratie

Doppelstaatsbürgerschaften sollten für Österreicher im Ausland künftig leichter zu erlangen sein. Das fordern die Salzburger NEOS. Salzburger stellen bisher nur wenige Anträge, dass sie Österreicher bleiben wollen, wenn sie eine andere Staatsbürgerschaft annehmen. Und von diesen wenigen Anträgen wird mehr als die Hälfte abgelehnt.

150 Anträge auf Doppelstaatsbürgerschaft hat es zwischen 2014 und 2020 beim Land Salzburg gegeben. Meist von Salzburgern, die schon im Ausland leben und arbeiten, dort die jeweilige Staatsbürgerschaft bekommen würden, ihren österreichischen Pass aber gern behalten würden.

„Regeln in Österreich viel zu streng“

Von der überschaubaren Zahl der Anträge ist mit 70 positiv erledigten Fällen nicht einmal die Hälfte genehmigt worden. Das zeigt die Antwort auf eine Anfrage der NEOS im Salzburger Landtag. Das habe damit zu tun, dass die Regeln für eine Doppelstaatsbürgerschaft viel zu streng seien – vor allem, was die Fristen angehe, sagt Sebastian Huber, Salzburgs Zweiter Landtagspräsident von den NEOS.

Huber nennt Beispiel aus Schweden

Derzeit muss der gesamte Verwaltungsablauf für die neue, fremde Staatsbürgerschaft in zwei Jahren erledigt sein, damit man den österreichischen Pass behalten kann. Das sei in vielen Fällen zu kurz, so Huber: „Es ist mir auch der Fall einer Salzburgerin bekannt, die in Stockholm in einem schwedischen Ministerium arbeitet, dort vor einem Karrieresprung steht und zur österreichischen auch die schwedische Staatsbürgerschaft brauchen würde. Die von Österreich vorgeschriebene Zwei-Jahres-Frist wurde bei ihr überschritten, das liegt an den schwedischen Behörden. Die muss nun die österreichische Staatsbürgerschaft abgegeben, wenn sie die schwedische als Voraussetzung für den neuen Job erhalten würde.“

„Bisherige Regelung nicht zeitgemäß“

Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Österreicher und Salzburger auf allen Kontinenten leben und arbeiten, seien solche Bestimmungen nicht mehr zeitgemäß, sagt Huber. Er fordert eine Verlängerung der Frist um ein bis zwei Jahre.