Die Gastronomie startet wieder durch und kämpft gleichzeitig gegen immer stärkeren  Personalmangel. Vor allem die Gastgärten sind jetzt gefragt. Nach vielen Monaten im Lockdown fehlen aber Fachkräfte für Küche und Bedienung. Die CoV-Politik habe das schon länger bestehende Problem weiter verschärft, sagen Wirte.
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Bitterer Gastro-Neustart wegen Personalmangels

Die Gastronomie startet wieder durch und kämpft gleichzeitig gegen immer stärkeren Personalmangel. Vor allem die Gastgärten sind jetzt gefragt. Nach vielen Monaten im Lockdown fehlen aber Fachkräfte für Küche und Bedienung. Die CoV-Politik habe das schon länger bestehende Problem weiter verschärft, sagen Wirte.

Den Neustart hatten sich viele einfacher vorgestellt. Ein Betrieb in Hallein kann derzeit nur eingeschränkte Öffnungszeiten anbieten, für den Vollbetrieb fehlen die Fachkräfte, sagt Wirtin Alexandra Priewasser: „Weil uns Leute im Service fehlen, haben wir zwei Ruhetage pro Woche. Dazu sperren wir Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zu Mittag nicht mehr auf. Wenn nun einer noch zusätzlich auf Urlaub geht oder ausfällt, weil er krank ist, dann wird es eng.“

„Viele haben die Lust an den Jobs verloren“

Der Fachkräftemangel habe sich schon lange vor der CoV-Krise abgezeichnet, die Lockdowns hätten aber alles verschärft, so die Wirtin: „Viele haben die Lust verloren, in der Gastronomie zu arbeiten. Das muss man auch ganz offen sagen. Übrig sind die, denen es noch Spaß macht. Das sind nicht mehr so viele.“

Die Gastronomie startet wieder durch und kämpft gleichzeitig gegen immer stärkeren  Personalmangel. Vor allem die Gastgärten sind jetzt gefragt. Nach vielen Monaten im Lockdown fehlen aber Fachkräfte für Küche und Bedienung. Die CoV-Politik habe das schon länger bestehende Problem weiter verschärft, sagen Wirte.
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ÖGB kritisiert Bezahlung und Arbeitszeiten

Zehn bis 15 Prozent des früheren Personals könnte der Branche den Rücken gekehrt haben – für Jobs in attraktiveren Berufen. Das sei nicht verwunderlich, sagt Gewerkschafter Thomas Berger: „Es liegt zum Teil an der Entlohnung, die im Vergleich zu anderen Branchen unterdurchschnittlich ist. Es liegt auch daran, dass vor allem die Freizeit wenig planbar ist. Da gibt es den meisten Handlungsbedarf.“

Mehr als 2.200 Jobs zu haben

Eine schwierige Lage bestätigt auch Branchensprecher Ernst Pühringer. Zwar habe sich viel getan, es müsse aber auch nachgebessert werden: „Wir müssen schauen, dass wir die Mitarbeiter halten, dass wir sie mit Aus- und Weiterbildung bei der Stange halten können, dass man den Beruf höherwertiger macht.“

Offene Stellen und Jobs in der Salzburger Gastronomie gibt es derzeit sehr viele. Beim AMS waren Ende Mai 2.251 gemeldet, rund 200 mehr als im Vergleichsmonat 2019.