Mehr psychisch Kranke im Herbst: Frau stützt sich auf anderer Frau ab
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Gesundheit

Psychosoziale Arbeit im Lungau soll leichter werden

Im Lungau brauche es im psychosozialen Bereich dringend mehr Präventionsarbeit, fordert die Einrichtung „Peer Center Salzburg“. Psychische Erkrankungen seien nach wie vor ein Tabuthema. Mit einer neuen Einrichtung sowie einer Veranstaltungsreihe will man jetzt gegensteuern.

Im kommenden September soll im Lungau die Veranstaltungsreihe „Trialog“ starten. Bei kostenlosem Eintritt tauschen sich dabei dreimal jährlich Fachexperten, Betroffene und Angehörige über psychische Erkrankungen aus. Die Organisatoren „Peer Center“ und „AHA – Angehörige Helfen Angehörigen“ haben diese Veranstaltung bereits in Zell am See (Pinzgau), St. Johann (Pongau) und in der Stadt Salzburg umgesetzt.

Das Ziel ist es dabei Vorurteile von psychischen Erkrankungen abzubauen und die Suizidrate zu senken.

Fehlende Anonymität macht Arbeit schwierig

Im Lungau sei es besonders schwierig zu arbeiten, sagt Schwester Michaela Lercher von den Franziskanerinnen Hallein und Obfrau des „Peer Center Salzburg“. Denn bei rund 20.300 Einwohnern kenne quasi jeder jeden und die Menschen hätten Angst vor Stigmatisierung. Das sei der große Unterschied zum Leben in der Stadt, wo man anonymer einen Psychologen aufsuchen könne, so Lercher. Es brauche deshalb einen fachgerechteren Umgang sowie mehr in Umlauf gebrachtes Wissen rund um psychische Erkrankungen.

Neben der geplanten Veranstaltungsreihe will das „Peer Center“ auch in Tamsweg einen neuen Standort eröffnen. Bei einem kostenlosen Frühstück in ungezwungener Runde sollen sich Betroffene und Angehörige beispielsweise mit Gleichgesinnten austauschen können.