Chronik

HOSI ortet mehr Anfeindungen gegen Homosexuelle

Die Homosexuellen Initiative Salzburg (HOSI) beobachtet, dass nicht heterosexuelle Menschen in den vergangenen Monaten wieder häufiger mit Anfeindungen konfrontiert waren. Erfreut zeigt sich der HOSI-Obmann über Justizministerin Alma Zadic (Grüne), die sich diese Woche für die strafrechtliche Verfolgung von Homo- und Bisexuellen in der zweiten Republik entschuldigt hat.

Ob die Anfeindungen mit aufgestauter Aggression während der Pandemie einhergehen, darüber ist sich der Obmann der HOSI Salzburg, Josef Lindner, nicht sicher. Deutlich wahrnehmbar sei für ihn jedenfalls, dass verbale und psychische Angriffe gegenüber nicht heterosexuellen Menschen wieder zugenommen haben. Die Aggression auf sozialen Netzwerken schwappe zunehmend in das echte Leben über – das zeige sich in Großstädten wie Berlin genauso wie in Salzburg.

Beruf: „Homosexuelle sind nach wie vor benachteiligt“

Menschen haben laut Lindner weniger Hemmungen, andere zu beschimpfen. Auch körperliche Übergriffe würden zunehmen. Handlungsbedarf sieht der HOSI-Obmann in der Gastronomie. Das Hausrecht sieht nämlich vor, dass ein Gastronom etwa ein schwules Paar grundlos aus dem Restaurant verweisen darf. Zudem hätten viele homosexuelle Personen in der Arbeitswelt Probleme bei beruflichen Beförderungen. Hier seien vor allem lesbische Frauen betroffen – mit weiblich und lesbisch seien sie doppelt benachteiligt, sagt der HOSI-Salzburg-Obmann Josef Lindner.

Projekt „Vielfalt im Beruf“ zeigt Wirkung

Als positive Schritte der vergangenen Zeit nennt Lindner die eingetragene Partnerschaft „Ehe für alle“. Zudem sei man in Salzburg erfolgreich mit dem Projekt „Vielfalt im Beruf“. Hier werden Schulungen und Seminare in Unternehmen angeboten – für mehr Sensibilisierung im Umgang mit homosexuelle Mitarbeitern.