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Chronik

Überfüllte Tierheime nach „CoV-Langeweile“

Tierschutzeinrichtungen in Stadt und Land Salzburg melden bei verstoßenen oder behördlich abgenommenen Hunden stark steigende Zahlen. So wollen etliche Hundebesitzer, ihre in der Corona-Pandemie oft unüberlegt angeschafften Vierbeiner, jetzt wieder loswerden.

Allein im Tierheim der Stadt Salzburg fragen derzeit täglich bis zu acht Hundebesitzer an, wie sie ihren während der Pandemie wohl unüberlegt angeschafften Hund wieder loswerden können. Die meisten zeigen sich überrascht vom Zeitaufwand, den die Betreuung eines Hundes erfordert, tägliches Gassigehen noch gar nicht mitgerechnet.

Haustiere als Ablenkung in Kurzarbeit

Für viele war der Hund in Zeiten der Kurzarbeit auch eine willkommene Ablenkung, die nun bei regulären Arbeitszeiten aber nicht mehr erwünscht ist. Die aktuellen täglichen Anfragen und tatsächlichen Rückgaben von Hunden, dürften jedoch erst der Anfang sein, erwartet der Geschäftsführer des Tiergnadenhofs Gut Aiderbichl, Dieter Ehrengruber: „Ich glaube, dass wir uns vorbereiten müssen. In der Coronazeit sind jetzt so viele Hunde vermittelt und verkauft worden. Die Menschen haben sich überdurchschnittlich mit Hunden eingedeckt und wir merken, dass die Hunde leider ihre Plätze schon wieder verlieren.“

Zusätzliche Hundeaufnahmestation geplant

Ehrengruber erarbeitet derzeit gemeinsam mit der Stadt Salzburg Pläne für eine zusätzliche Hundeaufnahmestation beim Salzburger Flughafen, die das dort bestehende Tierheim entlasten soll. Platz für bis zu 20 Hunde pro Monat werde benötigt, unter der Voraussetzung, dass die Tiere auch rasch an neue, zuverlässige Besitzer weitervermittelt werden können, ergänzt ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner.