Krankenpflegerin an einem Krankenbett
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Politik

Klinik-Mitarbeiter überlastet, Kritik an Politik

60 Prozent der Beschäftigten in den Salzburger Landeskliniken fühlen sich äußerst stark belastet – und zwar am körperlichen und psychischen Limit. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Meinungsforschungsinstitut IFES im Auftrag der Arbeiterkammer (AK). Hauptgrund sei der Personalmangel, den die Politik zu verantworten habe, so die AK.

Die Hälfte der Mitarbeiter klagt über extremen Zeitdruck, in der Pflege sind es sogar zwei Drittel. Rund 20 Prozent der insgesamt knapp 6.000 Frauen und Männer, die in den Salzburger Landeskliniken bzw. der Uniklinik arbeiten, haben an der Umfrage teilgenommen. Insgesamt 53 Prozent gaben an, dass sie den Zeitdruck kaum noch bewältigen könnten, in der Pflege sind es sogar 61 Prozent.

„Viel höhere Belastung als in anderen Jobs“

Unter dem Strich geben im Vergleich mit anderen Branchen doppelt so viele Mitarbeiter der Landeskliniken an, unter Stress und Zeitdruck zu leiden. Als Hauptgründe werden Umstrukturierungen und Personalknappheit genannt. 83 Prozent sehen im Personalmangel die Begründung für Stress und Zeitdruck.

Der Salzburger Arbeiterkammerpräsident Peter Eder (SPÖ) fordert daher eine Aufstockung beim Personal. Es gehe dabei um ein paar hundert neue Jobs, so Eder. Vor allem in der Pflege brauche es deutlich mehr Personal, weil diese Arbeitskräfte in den letzten Jahren viele Aufgaben von Ärzten und Verwaltung übernommen hätten.

Angriffe von Patienten auf Klinikpersonal

Ein weiteres Problem sind laut Umfrage die zunehmenden Übergriffe von Patienten gegen das Personal der Kliniken. 56 Prozent der Befragten hätten es beinahe täglich mit verbalen Attacken zu tun, und 14 Prozent sagen, sie seien in der Arbeit auch schon körperlich angegriffen worden. Die Arbeiterkammer fordert, dass die Leitung der Landes- und Uniklinik mehr Sicherheitspersonal einsetzt – zum Schutz aller Mitarbeiter.