ELGA-Bildschirm
APA/Robert Jäger
APA/Robert Jäger
Gesundheit

Landeskliniken sehen ELGA positiv

Die elektronische Gesundheitsakte, kurz ELGA, wird kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert. Während Menschen die Zugänglichkeit ihrer Gesundheitsdaten ablehnen, sehen andere die Vorteile darin. In den Salzburger Landesklinken ist man von den medizinischen Vorteilen für die Patienten überzeugt.

Seit der Corona-Pandemie ist auch die elektronische Gesundheitsakte ELGA wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangt. Die gratis Wohnzimmertests etwa sind anfänglich über ELGA abgerechnet worden, was auch für Kritik gesorgt hat. Auch der elektronische Impfpass kann über das ELGA-Portal abgerufen werden. Bei den Salzburger Landeskliniken ziehe man aus den Daten einen Nutzen für die Patienten, sagt SALK-Geschäftsführer Paul Sungler.

Wechselwirkungen von Medikamenten werden erkannt

Als ein praktisches Beispiel nennt Sungler die Wechselwirkung von Medikamenten: „Wir wissen, dass Patienten über 65 Jahre meist fünf oder schon mehr Medikamente einnehmen. In der Altersgruppe bis 85 sind es sogar acht Medikamente pro Patient. Viele dieser Medikamente haben ein hohes Interaktionsprofil und damit auch ein hohes Gefahrenpotential. Wenn alle Medikamente in der ELGA-Datenbank sind, dann kann der behandelnde Arzt oder Apotheker diese kontrollieren und auf Gefahren hinweisen.“ Als weiteren Vorteil nennt Sungler Bildbefunde, die oft sehr große Datenmengen beinhalten. Mit ELGA könnten auch sie zum Beispiel rasch übermittelt werden.

Abmeldung individuell möglich

Wer Befunde oder ähnliches aber partout nicht preisgeben will, der muss das auch nicht, versichert der Leiter für elektronische Gesundheit an den SALK, Alexander Kollmann: „Jeder hat die Möglichkeit sich vom E-Befund abzumelden, sich von der E-Medikation abzumelden. Weiters kann man den Zugriff auf seine Daten individuell steuern. Zum Beispiel gebe es die Möglichkeit, dass ein gewisser Arzt die Daten nicht einsehen darf.“ Man könne aber auch Dokumente aus ELAG löschen und habe dadurch eine hohe Flexibilität, so Kollmann. Allein von Salzburger Patienten sind bei ELGA derzeit bereits 1,7 Millionen Befunde registriert.