Auf der Homepage der AustroCel war kurz nach dem Unfall der Verweis auf Durchsagen im Rundfunk zu lesen. Das ist ein Prozedere, das nur bei einem Zivilschutzalarm in Gang gesetzt wird. Das sei reine Vorsicht gewesen, erklärt dazu der Geschäftsführer von AustroCel, Jörg Harbring. „Das ist eine grundsätzliche Maßnahme, die man setzt, also besser zu viel gewarnt, als zu wenig, um dann zu sehen, was passiert wirklich“, sagte Harbring.
Katastrophenschutzreferentin am Unglückstag auf Urlaub
Die Verantwortlichen der Bezirkshauptmannschaft Hallein bewerteten das offenbar anders. Dass die Katastrophenschutzreferentin der Bezirkshauptmannschaft Hallein am Unglückstag auf Urlaub und nicht erreichbar war, habe damit aber nichts zu tun. Es gab laut Jörg Harbring eine Vertretung.
Am Mittwoch sollen die Abläufe des Unglückstages bei einem runden Tisch in der Bezirkshauptmannschaft diskutiert werden. Dabei soll es auch um die Fragen gehen, ob der Alarmplan noch zeitgemäß ist und, ob Zivilschutzalarm notwendig gewesen wäre. Unklar ist weiterhin, wie viel hochgiftiges Schwefeldioxid bei dem Unfall austrat und welche Konzentrationen gemessen wurden. Ein Arbeiter kam bei dem Chemieunfall ums Leben. Die Staatsanwaltschaft Salzburg leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannte Täter ein.
Links:
- Chemie-Unfall in Hallein: Staatsanwaltschaft ermittelt (salzburg.ORF.at; 4.6.2021)
- Giftgas-Alarm: Kritik an Info-Arbeit (salzburg.ORF.at; 2.6.2021)
- Chemieunfall: „Katastrophe verhindert“ (salzburg.ORF.at; 3.6.2021)