Drei Coronavirus-Spritzen liegen am Tisch.
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Impfskeptiker befürchten Diskriminierung

Der soziale Druck auf Menschen, die sich vorerst oder überhaupt nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen, nimmt zu. Sie haben nicht nur Angst, mit Verschwörungstheoretikern verwechselt zu werden, sondern auch, dass sie diskriminiert und isoliert werden.

Im Bundesland Salzburg leben rund 500.000 Menschen ab 12 Jahren. Sie sind für eine CoV-Impfung zugelassen. Mehr als die Hälfte ist noch nicht geimpft und ein erheblicher Teil von ihnen auch noch nicht angemeldet. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Einige würden das Risiko einer Infektion eher in Kauf nehmen als mögliche Nebenwirkungen nach einer Impfung. Andere warten noch auf Impfstoffe, die bis jetzt noch nicht zugelassen wurden.

Manche der Impfgegnerinnen und Impfgegner erleben laut eigenen Aussagen Diskriminierung im Alltag und eine Zweiklassen-Gesellschaft.

Ärztinnen und Ärzte bei Impfung uneinig

Auch unter der Ärzteschaft finden sich Impfskeptiker wie etwa der Allgemeinmediziner Michael Spitzbart. „Es sagen zwar viele, ‚wir haben so viel Geld in die Impfung hineingesteckt‘, aber man kann sich für alles Geld der Welt keine Zeit kaufen, niemand kann sagen, was durch die Impfung in fünf Jahren passieren wird“, sagte Spitzbart.

Die Ärztekammer verweist auf die Langzeitfolgen von Covid19-Erkrankungen und rät zur Impfung. Impfskepsis sei zwar angebracht, sagte Holger Förster, der Impf-Referent der Ärztekammer, aber es gebe schon viele Daten rund um die CoV-Impfungen. „Ich bin auch skeptisch und versuche jeden Tag neue Informationen zu bekommen, was gibt es für Vorteile und Nachteile für Krankheit und Impfung“, so der Impfreferent. Es gebe aber mittlerweile eine guten Datengrundlage. „Wir haben 2,8 Milliarden Impfungen weltweit und 2,5 Millionen in Österreich gemacht, das ist also ein riesen Reservoir an möglichen Reaktionen“, ergänzte Holger Förster.

Im Herbst sollen mehr als zwei Drittel der Gesamtbevölkerung gegen Covid-19 geimpft sein, so die Hoffnung vieler Mediziner.

Impfskeptiker befürchten Diskriminierung