Mit dem E-Bike-Boom steigt in Saalfelden – wie auch in anderen Orten im Land Salzburg – die Zahl der Mountainbiker, die auf den Bergen unterwegs sind. Das beobachtet Siegfried Deutinger, Sprecher der Saalfeldener Waldbauern.
„Man merkt jährlich eine Steigerung. Vor allem die Einheimischen besitzen jetzt großteils Mountainbikes und kommen damit überall hinauf – auch die nicht so Trainierten. Und diese vermehrte Nutzung führt eben auch zu Problemen“, sagt Deutinger. Seien nämlich Biker auf gesperrten Forststraßen unterwegs, dann könne bei Unfällen trotzdem der Grundbesitzer haften, ergänzt Deutinger. Es gibt hier unterschiedliche Höchstgerichtsurteile. Was genau zutreffe, lasse sich nur „anhand der Umstände des konkreten Einzelfalls beurteilen“, schreibt zum Beispiel der OGH in einer Erkenntnis von 2015.
Auch in den Abendstunden unterwegs
Zudem würden auch mehr Biker querfeldein durch den Wald fahren – und dies nicht nur tagsüber, sondern auch in den Abendstunden. Besonders betroffen seien Gebiete wie der Bürgerberg im Ortsteil Ramseiden oder der Biberg, beklagt Deutinger.
„Wenn viel gefahren wird, verursacht das auch Schäden am Waldboden. Und wenn überall gefahren wird, und das zu jeder Tageszeit, dann bringt das auch große Probleme für das Wild mit sich. Die Tiere stehen dann nur mehr in den Einständen. Und das ist untragbar, gerade jetzt im Frühjahr.“
Alpenverein fordert mehr Rücksicht auf Wanderer
Der Mountainbike-Boom beeinträchtige aber auch Wanderer, sagt der Alpenverein Saalfelden. So werde der Wanderweg zur 1.750 Meter hoch gelegenen Peter-Wiechenthaler-Hütte mittlerweile öfter als Bike-Abfahrtsstrecke genutzt, beobachtet Saalfeldens Alpenvereins-Obmann Josef Straif.
Er appelliert an die Biker, hier rücksichtsvoller zu sein. Die Waldbauern wiederum fordern bessere rechtliche Handhabe gegen die Biker. Hier brauche es Regeln von der Politik.