Chronik

CoV: Virenvermehrung schwer zu verstehen

Dass sich bei der CoV-Pandemie Viren exponentiell verbreiten können, hat Viele vor große Verständnisprobleme gestellt. Das zeigt eine Untersuchung der Uni Salzburg.

Um die Coronaviruspandemie zu bekämpfen sind nicht nur Spitäler und Hersteller von Impfstoffen gefordert. Auch die Bereitschaft der Bevölkerung sich an die Schutzmaßnahmen zu halten, ist entscheidend.

Dabei hätten selbst Fachleute – etwa aus der Versicherungs- oder Finanzbranche, die mit exponentiellem Wachstum regelmäßig operieren – Probleme, sich die Virenausbreitung korrekt vorzustellen, sagt Florian Hutzler, Professor für Psychologie an der Universität Salzburg. „Es ist tatsächlich so, dass dieses menschliche Unverständnis für exponentielles Wachstum gänzlich unabhängig von einer mathematischen Begabung ist.“

Vermehrung von Viren entzieht sich dem Hausverstand

Zinseszinsrechnungen, Bakterienwachstum oder eben die Vermehrung von Coronaviren entziehen sich der Beurteilung durch den Hausverstand, zeigen die Ergebnisse der Salzburger Forscher. Um Verständnis für notwendige Maßnahmen in der Pandemie zu erzeugen, sei es daher gerade jetzt enorm wichtig, solche Prozesse verständlich zu erklären, betont Psychologie-Professor Florian Hutzler.

„Das Interessante ist: Wenn man eine Exponentialfunktion logarithmisch darstellt, präsentiert sie sich als Gerade. Und hier können wir sehr gut vor unserem geistigen Auge diese gerade Linie fortsetzen und erkennen, wo man dann in zehn, 20 oder 30 Tagen wäre. Da ist es dann auch für uns klar erkennbar, bei welchen Zahlen man bei einer konkreten Wachstumsrate landen würde“, erläutert Hutzler.

„Brauchen verständliche Prognosen“

Wissenschaft und Politik seien daher gefordert, Menschen mit allgemein verständlichen Prognosen gut durch die Pandemie zu bringen, ergänzt Hutzler.