Die Folgen der neuen Web-Landkarte hätte auch eine muslimische Gemeinde in Salzburg am Wochenende gespürt, sagt Ridvan Tekir, Vorsitzender der Religionsgemeinde in Salzburg: „Letzten Sonntag gab es diese Schmiererei an einer Moschee in der Stadt Salzburg. Das ist besorgniserregend. Eine gewisse Angst ist da. Man macht durch diese Landkarte die Moscheen zu Zielscheiben."
Die „Islam-Landkarte“ müsse sofort vom Netz genommen werden, um nicht alle muslimischen Einrichtungen in Österreich unter Extremismus-Generalverdacht zu stellen, fordert Tekir. Die Bundesregierung weist die Kritik an dem Landkarten-Projekt zurück. Es gehe um Dokumentation von Daten und Fakten – wie bei anderen großen Religionsgemeinschaften auch.
Pädagogikprofessor Aslan verteidigt Landkarte
Die Debatte über die „Islam-Landkarte“ der neuen Dokumentationsstelle Politischer Islam in Wien läuft seit Tagen bundesweit. Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) sprach am Wochenende in einer Aussendung von einer „nie da gewesenen Grenzüberschreitung“ und kündigte die „Ausschöpfung aller juristischen Möglichkeiten“ an. Initiator der Landkarte ist der Wiener Professor für Islamische Religionspädagogik Ednan Aslan, ein muslimisch-liberaler Kritiker des Politischen Islam. Er verteidigt das Projekt – mehr dazu in news.ORF.at (29.5.2021)