Die sogenannten Wohnzimmertests, die man selbst mit QR-Code und Rotkreuz-App registriert, sind beliebt und übertreffen mittlerweile die beaufsichtigten Selbsttests in den Teststrassen. Dort waren in der vergangene Woche 98 von knapp 100.000 Tests positiv – im Vergleich zu keinem einzigen positiven Ergebnis bei 137.000 Wohnzimmertests.
Cov-positiv könnte nicht fertig eingetragen werden
Markus Kurcz, Leiter der Stabstelle Covid-Board des Landes Salzburg hält dieses Missverhältnis für erklärbar: „Wir gehen davon aus, dass einfach ein positives Testergebnis nicht fertig eingetragen wird in der App, weil es ja keine Vorteile mehr bringt, und dass die Leute ganz einfach 1450 kontaktieren, und auf diese Art und Weise mit einem PCR-Test wirklich sicher gehen können, wie der Infektionsstatus wirklich aussieht.“
Drohene Quarantäne umgangen?
Dass damit eine drohende Quarantäne umgangen werden könnte, befürchtet Kurcz nicht: „Ich denke, man müsste schon unglaublich abgebrüht sein, wenn man mit einem positiven Antigen-Schnelltest das Ergebnis beiseite schiebt. Es mag solche Menschen geben, aber darin sehen wir derzeit nicht den Grund für die niedrige Rate an Positiven.“
Selbstverantwortung gefordert
Man setze also auf die Selbstverantwortung der Menschen und sehe daher auch keinen Grund für Konsequenzen aus der Null-Positiv-Rate der Wohnzimmertests, so Kurcz weiter: „So lange wir hier keine dramatische Entwicklung erkennen können, die wir allenfalls solchen Testumgehungen sozusagen zuschreiben können, sehen wir keinen akuten Bedarf und haben hier wirklich nicht Sorge, dass unser Vertrauensvorschuss, den wir den Menschen entgegen bringen, missbraucht wird.“
Deshalb gibt es bereits Überlegungen, diese selbst registrierten Wohnzimmertests künftig auch in den Beherbergungsbetrieben im Tourismus einzusetzen.