„Derzeit weist die Altersgruppe 15 bis 19 die höchste 7-Tage-Inzidenz auf und in Hinblick auf die Ferien und das neue Schuljahr setzen wir die Impfung der ab 12-Jährigen ab Juli um“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl von der ÖVP.
Vormerken ab Dienstag 1. Juni, Impftermine ab 1. Juli für die ab 12-Jährigen. So sieht der Plan für das Bundesland Salzburg aus. „Ich möchte – und dazu raten uns die Experten – so viele Jugendliche wie möglich bis Schulbeginn im Herbst immunisiert haben. Dadurch kann der Präsenzunterricht sicher stattfinden und viele Testungen entfallen“, so Stöckl.
44.000 Jugendliche zwischen zwölf und 20
Laut Landesstatistik sind es rund 44.000 Jugendliche und junge Erwachsene von zwölf bis 20 Jahren, die von dieser Sommer-Impfaktion profitieren können. Jeder Salzburger und jede Salzburgerin in dieser Altersgruppe kann sich ab 1. Juni vormerken lassen.
„Wir möchten vor dem Start des Wintersemesters an den Universitäten auch die Studierenden, vor allem die Studienanfänger immunisieren, damit auch dort ein sicherer Präsenzunterricht gewährleistet werden kann“, sagt Stöckl und er fügt hinzu: „Jugendliche ab 16 Jahre konnten sich ja schon vormerken. Wer dies getan hat, wird im Juni wie angekündigt geimpft.“
Ärzte klären Eltern und Jugendliche auf
Holger Förster, Impfreferent der Ärztekammer Salzburg betont, dass die Immunisierung für Jugendliche einen noch besseren Schutz vor einem schweren Covid-Krankheitsverlauf bietet als bei Erwachsenen. „Das zeigen die Zulassungsstudien. Es sprechen aber noch weiter Faktoren dafür, wie die relativ hohe Inzidenz in dieser Altersgruppe und dass Kinder auch psychisch unter den Folgen von Lockdowns mit Schulschließungen und Kontakteinschränkungen leiden“, so der Impfreferent.
Mehr schwere Covid-Verläufe als FSME Erkrankungen
Zudem betont Förster, dass es in Österreich mehr schwere Covid-Verläufe bei Kindern als FSME-Erkrankungen gibt. "Wir Ärzte sehen es als unsere Pflicht, die Sorgen der Eltern ernst zu nehmen und sie individuell über Vorteile und Risiken zu informieren, damit sie eine fundierte Entscheidung treffen können, was die Schutzimpfung betrifft“, betont Holger Förster.
Mediziner rät abzuwarten
Der Allgemein-Mediziner und Corona-Impf-Arzt Jürgen Pichler aus Elsbethen impft seine eigenen beiden Kinder im Alter von 13 und 15 Jahren vorerst noch nicht: „Nur weil jetzt die ganze Welt irgendwas tut, muss das ja nicht genau das Richtige sein. Ich rate dazu, die Impfung abzuwarten, weil das Risiko nicht abwägbar ist. Ich habe irgendwann einmal als Arzt geschworen, niemandem zu schaden.“ Und Pichler ergänzt, er sei sich bei dieser Impfung nicht sicher, weil er nicht weiß, ob er Schaden zufüge.