In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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Politik

Makart-Steg zu Marko-Feingold-Steg umbenannt

In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.

Um die Neubenennung des Stegs im Bewusstsein der Salzburger Bevölkerung und der Gäste stärker zu verankern, wurden auf beiden Seiten des stark frequentierten Fußgängerstegs in den Boden eingelassene Erinnerungstafeln angebracht.

Jährlich wechselnde Ausstellungen beim Steg

In Kooperation von Salzburg Museum und Kulturabteilung der Stadt ist vorgesehen, jährlich rund um den Geburtstag von Feingold, dem 28. Mai, eine Ausstellung auf dem Steg zu präsentieren. Sie wird sich im ersten Jahr mit der Persönlichkeit Marko Feingold beschäftigen.

Der Salzburger Gemeinderat hat die Umbenennung des wichtigen Übergangs zwischen linker und rechter Altstadt am 16. September 2020 beschlossen. Damit werde man Feingolds Rolle als „Brückenbauer“ zwischen den Religionen und Generationen – er hatte sich mit seiner humorvollen und charmanten Art als Zeitzeuge in Schulen engagiert – gerecht. Dem Schritt war dennoch eine längere und heftige Diskussion zwischen Politik und Familie vorangegangen.

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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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Zweiter von rechts – der Salzburger Historiker Gert Kerschbaumer, der seit Jahrzehnten die Zeitgeschichte des Judentums in Salzburg und die Lebensgechichten von Mordopfern der Nazis erforscht
In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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Hanna Feingold, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und Witwe von Marko Feingold
In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) bei der Gedenkrede zur Umbenennung des Stegs am Donnerstag
In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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In der Stadt Salzburg ist Donnerstag der Makart-Steg über die Salzach offiziell in Marko-Feingold-Steg umbenannt worden. Mit der Namensgebung wird an den 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Holocaust-Überlebenden und langjährigen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg erinnert.
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Kritische bis zustimmende Worte der Witwe

Die grüne Bürgerliste hätte damals die Umbenennung einer Straße befürwortet – eine Forderung, welche die Partei diese Woche noch einmal erneuerte. Sie verwies auf die Witwe Feingolds, die Präsidentin der Kultusgemeinde Hanna Feingold. Diese hätte die Umbenennung einer Straße mit Postadresse befürwortet – im Idealfall die Stelzhamerstraße in unmittelbarer Nähe zur Salzburger Synagoge. Der Dichter war laut Historikern und Literaturwissenschaftter ein besonders fanatischer Judenhasser.

„Ursprünglich war der Steg ja nicht mein Wunsch. Aber jetzt, so wie er aussieht, gefällt er mir gut“, sagte Hanna Feingold am Donnerstag: „Und ich hoffe in einiger Zeit sagen zu können, dass der Steg vielleicht doch die bessere Lösung war als eine Straße, Gasse oder ein Platz. Obwohl wir gerne etwas niederschreiben – weil, die Zehn Gebote haben wir ja auch sogar eingemeißelt bekommen.“

Aus unserem Archiv zur Erinnerung an den humorvollen Präsidenten der Salzburger Kultusgemeinde, der im Brotberuf ein Modegeschäft hatte, SPÖ-Mitglied war und der SPÖ wegen antisemitischer Verstrickungen auch kritisch gegenüberstand:

Hanna und Marko Feingold im Frühsommer 2018 nach einem Interview für ORF Radio Salzburg
Gerald Lehner
Marko Feingold mit seiner Frau Hanna im Frühsommer 2018

Neue Website

Zeitgleich zum Festakt der Umbenennung schaltete das Stadtarchiv die neue Internetseite marko-feingold.at frei. Die Inhalte dokumentieren nicht nur das Leben und Wirken des nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Salzburg gestrandeten Feingold. Es gibt auch umfangreiche Informationen über das jüdische Leben in Salzburg – vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.

Existenz der jüdischen Gemeinde bedroht

Die Israelitische Kultusgemeinde Salzburg wird immer kleiner und ist in ihrer Existenz bedroht. Die meisten Mitglieder sind schon älter oder hochbetagt. Salzburgs Juden hoffen auf Hilfe der Politik, um ein künftiges Ende ihrer Gemeinschaft abzuwenden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (29.10.2018)

Gemischte Reaktionen: Israelische Experten für Salzburg?

Salzburgs SPÖ auf Landesebene, Grüne, NEOS, Teile der ÖVP und die Uni machten vor zwei Jahren ihre Vorschläge, um die gealterte Israelitische Kultusgemeinde zu retten. Einige Politiker befürworteten den Zuzug junger Wissenschaftler und Techniker aus Israel – mehr dazu in salzburg.ORF.at (12.2.2019)