Ältere Person mit Pflaster auf dem Oberarm
Getty Images/Jasmin Merdan
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Coronavirus

Salzburg will Impf-Warteliste im Juni abarbeiten

Nach Aufhebung der Alterspriorisierung will das Land Salzburg im Juni jene Menschen gegen das Coronavirus impfen, die sich schon angemeldet haben und teilweise seit Monaten warten. In den Sommerferien sollen dann Junge ab zwölf Jahren und Studierende immunisiert werden.

Mit kommender Woche sollten im Bundesland im Wesentlichen alle Impfwilligen über 50 Jahren und jüngere Menschen aus den Prioritätsstufen 1 bis 3 zumindest die erste Teilimpfung erhalten haben. Das betonte Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) Donnerstagmittag vor Medienvertretern. Da von den 294.000 für die Impfung vorgemerkten Menschen in Salzburg rund 65.000 noch auf ihren ersten Termin warten, soll nun diese Gruppe im Lauf des Juni an die Reihe kommen.

Laut Stöckl werden alleine von Biontech-Pfizer in den nächsten drei Wochen gut 100.000 Dosen in Salzburg erwartet, wobei natürlich ein Teil davon für die Zweitimpfungen verwendet wird.

Neuanmeldung vorerst nur bei Impfstraßen

Für die etwa 270 Arztpraxen im Bundesland, in denen rund 70 Prozent der Impfungen abgewickelt werden, bedeutet die neue Strategie eine Pause bei den Neuanmeldungen. Denn in den kommenden Wochen werden neue Impfanmeldungen nur mehr bei den vom Roten Kreuz im Auftrag des Landes betrieben Impfstraßen möglich sein. Das bringe für die Arztpraxen eine Entlastung von den unzähligen Anrufen, wann man denn endlich einen Impftermin erhalte, sagte Christoph Fürthauer, Vizepräsident der Ärztekammer.

Sobald die 65.000 Wartenden ihre Erstimmunisierung erhalten haben, können sich Impfwillige dann aber wieder bei den niedergelassenen Ärzten anmelden.

Kinder und Junge kommen im Sommer dran

Ab 1. Juni können sich auch alle Zwölf- bis 20-Jährigen zur Impfung vormerken lassen – insgesamt rund 44.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Sie sollen im Lauf der Sommerferien geimpft werden.

Denn die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist aktuell jene mit der höchsten Zahl an Coronavirus-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei ihnen laut Salzurger Landesstatistik derzeit bei rund 75. Sollte es den Bedarf geben, werde man im Herbst auch über Impfaktionen in den Schulen nachdenken, sagte Stöckl: „Ziel ist es aber, dass wir schon mit geimpften Schülerinnen und Schülern in den Herbst starten.“

Lücken auch noch bei Älteren

Allerdings gibt es im Impfprogramm auch bei den Älteren noch Lücken: Immer wieder melden sich Menschen, die über 65 Jahre alt sind und trotz Anmeldung noch keinen Impftermin haben – und das obwohl, nach Angaben des Landes Salzburg jeder in dieser Altersgruppe, der geimpft werden will, das jetzt auch sein sollte.

Es gebe mehrere Möglichkeiten, die der Grund dafür sein könnten, warum man als über-65-jähriger Impfwilliger immer noch nicht geimpft ist, erklärte der Sprecher des Landes Salzburg, Franz Wieser. Es könne sein, dass für manche der Impfstoff nicht gepasst habe oder es wurde der Impftermin wegen Krankheit oder Terminkollisionen abgesagt. Oder es könne auch sein, dass elektronische Benachrichtigungen übersehen wurden, ergänzte: „Bitte auch immer im E-Mail-Postkasten nachschauen oder in den SMS-Benachrichtigungen. Denn wenn ein Termin so übersehen wird, kommt erst in vier Wochen wieder eine Einladung.“

„Genügend Impfstoff für zeitnahe Impfung vorhanden“

In Salzburg seien grundsätzlich alle über 65-Jährigen, die sich impfen lassen wollen, geimpft, sagt Landessprecher Wieser: „Wenn das bei jemandem noch nicht der Fall ist, bitte einfach die Impfstelle kontaktieren. Es ist jedenfalls genügend Impfstoff für eine zeitnahe Impfung vorhanden.“ Zurzeit haben nach den Daten des Gesundheitsministeriums gut drei Viertel aller Salzburgerinnen und Salzburger über 65 Jahren zumindest die Erstimpfung erhalten.

Momentan sind in Salzburg drei Impfstoffe in Verwendung: Biontech-Pfizer, Johnson&Johnson sowie Moderna.