Sabine Staudinger blättert durch alte Fotos
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CHRONIK

Durch Krankheit Flugzeugabsturz 1991 entgangen

Am 26. Mai 1991 stürzte eine Maschine der Lauda Air eine halbe Stunde nach dem Start im thailändischen Bangkok ab. Alle 223 Menschen an Bord starben. Als Chef-Stewardess hätte auch die Salzburgerin Sabine Staudinger an Bord sein sollen. Sie war krank, blieb zu Hause und überlebte.

Vor 30 Jahren hätte Sabine Staudinger mit dabei sein sollen auf der gut zweiwöchigen Reise der Boeing 767 um die halbe Welt – eine Erkrankung kurz vor dem Start hatte das verhindert: „Die Ärztin hat damals zu mir gesagt Sie können jetzt nicht 16 Tage um die ganze Welt reisen. Sie bleiben jetzt bitte in Salzburg und bekommen jeden Tag eine Infusion. Und so bin ich dann geblieben, war aber sehr traurig. Ich wollte unbedingt mitfliegen.“

Die Bilder des damaligen Absturzes wird die frühere Flugbegleiterin – damals hieß sie noch Sabine Konrad – wohl nie vergessen: „Jedes Mal wenn ich in eine Kirche reingehe, zünde ich eine Kerze an für diese verstorbene Crew und für die Leute, die ich gekannt habe und dann geht es mir wieder besser.“

30 Jahre Lauda-Air-Absturz

Am Mittwoch vor genau 30 Jahren ist eine Maschine der Lauda Air im thailändischen Bankok abgestürzt. Alle 223 Menschen an Board starben. Es ist bis heute das schwerste Unglück der österreichischen Luftfahrt.

Das schwerste Unglück in der österreichischen Luftfahrt

Niki Lauda war unmittelbar nach dem Absturz zur Unglücksstelle geflogen, die Maschine war in rund 1.200 Metern Höhe auseinandergebrochen, die Trümmer lagen im Dschungel verstreut. Unter den Todesopfern waren auch die zehn Crew-Mitglieder.

Der Absturz der Unglücksmaschine „Mozart“ war unvermeidlich, das überraschende Einsetzen der Schubumkehr eines Triebwerks in 7.500 Metern Flughöhe ließ das 180 Tonnen schwere Flugzeug in einen unkontrollierbaren Sturzflug übergehen. Stunden nach dem Unglück liefen auch in Österreich die Telefone heiß, unter anderem auch bei Sabine Staudinger: „5.00 Uhr in der Früh – mein Papa hat angerufen aus der Steiermark, der hat nicht gewusst, dass ich nicht auf dem Flieger war und er hat nur gesagt es war für ihn der schönste Moment, dass ich da abgehoben habe.“

Fotostrecke mit 4 Bildern

Zeitungsausschnitte von Früher
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Unter den Todesopfern waren auch zehn Crew-Mitglieder.
Sabine Staudinger im Gespräch
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Sabine Staudinger ging vor 30 Jahren wegen einer Erkrankung nicht an Board des Flugzeuges.
Sabine Staudinger blättert durch alte Fotos
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Bis heute hat Sie die Bilder des Absturzes im Kopf.
Alte Fotos aus ihrer Zeit bei Lauda -Air
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Sie selbst ist nur zehn Tage nach dem Unglück wieder geflogen.

„Wenn ich jetzt nicht fliege, fliege ich nie wieder“

Das einstige Gesicht der Lauda Air ist zehn Tage nach dem Unglück selbst wieder geflogen: „Und ich habe mir gesagt, wenn ich jetzt nicht fliege, dann fliege ich nie wieder, weder beruflich noch privat. Und dann hat man ja die vertraute Crew, mit der man immer wieder fliegt, das waren ja damals noch nicht so viele Damen und Herren bei der Lauda Air. Und dann habe ich mir gedacht, wenn die alle fliegen, dann fliege ich auch.“ Sabine Staudinger feiert seit dem Unglück zweimal im Jahr Geburtstag. Einmal im Dezember, das zweite Mal am 26. Mai – heuer ihren dreißigsten.