Hand mit Handschuh greift nach Spritzen mit Impfstoff
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Coronavirus

Bis zum Herbst „Erststich“ für alle Schüler ab zwölf

Das Land Salzburg hat sich das Ziel gesetzt, allen Schüler ab zwölf Jahren bis zum Beginn des nächsten Schuljahres „zumindest einen Erststich“ bei der Coronavirusimpfung anzubieten. Das sagt Robert Sollak, der Impfkoordinator des Landes.

Bisher ist in der EU kein Impfstoff für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zugelassen. Am Freitag soll sich das ändern: Dann wird allgemein erwartet, dass die Europäische Arzneimittelagentur EMA das Vakzin von Biontech/Pfizer EU-weit für Jugendliche dieser Altersstufe freigibt.

„Jüngere nicht so impfwillig wie ältere“

Im Land Salzburg gebe es in dieser Altersgruppe „circa 30.000 Personen“, sagt Sollak. „Wir wissen aber noch nicht, wie groß die Impfbereitschaft ist. Das werden wir dann sehen, wenn wir die Jugendlichen für die Anmeldung freigeschaltet haben. Das wird dann geschehen, wenn die Zulassung tatsächlich erfolgt.“ In anderen Bundesländern, die schon eine Registrierung bei den Jüngeren durchführen, sei es aber so, dass „jüngere Personengruppen nicht so impfwillig sind wie ältere.“

Robert Sollak, Impfkoordinator des Landes Salzburg, bei Interview in Büro
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Robert Sollak, der Impfkoordinator des Landes Salzburg

Das Ziel des Landes Salzburg sei jedenfalls, dass „wir vor Beginn des nächsten Schuljahres allen Schülerinnen und Schülern aus dieser Altersgruppe zumindest einen Erststich angeboten haben“, betont der Impfkoordinator des Landes.

Bei der Zahl der Impfungen liegt Salzburg im Bundesländervergleich derzeit im Mittelfeld. 38 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren sind zumindest einmal geimpft. Unter den 16- bis 24-Jährigen in Salzburg hat jeder Siebte bisher zumindest die erste Impfung erhalten. Bei den 25- bis 34-Jährigen ist jeder Vierte zumindest einmal geimpft.

Nicht genug Impfstoff, um jeden zum impfen, der das will

Vergangene Woche ließ das Land Salzburg die Impftermine für alle Altersgruppen freischalten. Die Entscheidung, wer geimpft wird, liege bei den Ärzten, sagte Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). Ziel sei es, jede Dosis zu nutzen. Das betont auch Impfkoordinator Sollak: „Zu viel Impfstoff ist auf keinen Fall da. Es ist aber mehr Impfstoff da als es am Beginn war. Aber im Verhältnis zu den Personen, die sich wirklich impfen lassen möchten, ist noch immer zu wenig da. Wir haben nicht genug Impfstoff, dass wir alle, die sich jetzt impfen lassen wollen, auch zeitnah impfen können. Es wird sich also noch über die paar nächsten Wochen hinausziehen.“

Interview mit Robert Sollak, Impfkoordinator des Landes Salzburg

Die Priorisierung der Impfungen nach Vorerkrankungen und Altersstufen gilt zwar nach wie vor. Sie sei in der Praxis in den letzten Wochen aber aufgeweicht worden, weiß Sollak: „Die Betriebsimpfungen heben prinzipiell nicht die Priorisierungen auf. Aber es kommt dadurch zu Vermischungen – zumal sich die Priorisierung im Betrieb nicht durchsetzen lässt. Es wäre nicht sinnvoll, wenn man in einem Betrieb mit 50 bis 100 Personen priorisiert und bei dieser Anzahl der Personen mehrere Impftermine macht. Das ist einfach von der Logistik nicht vernünftig. Daher: Die Priorisierung bleibt, aber natürlich erfolgt eine Durchmischung.“