Naturwissenschaftliche Fakultät Universität Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wissenschaft

Dem versteckten Hörverlust auf der Spur

Es betrifft jede zehnte Person, die einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsucht, weil sie schlecht hört: „Hidden hearing“, versteckter Hörverlust kann mit späterer Demenz in Verbindung stehen. Diesen Zusammenhang untersucht ein Team der Universität Salzburg.

Life Science gewinnt besonders am Wissenschaftsstandort Salzburg enorm an Bedeutung. Die Forschung dringt dabei in Bereiche vor, die bisher erst nach dem Tod eines Patienten untersucht werden konnten. Der versteckte Hörverlust lässt sich derzeit durch Untersuchungen noch nicht diagnostizieren. Die Salzburger Forscher arbeiten daran, über Magnetenzephalographie (MEG) versteckten Hörverlust nachzuweisen und damit frühzeitig medizinisch gegenzusteuern.

Vorzeichen für Demenz

Hörverlust im mittleren Alter wird mit später auftretender Demenz in Verbindung gebracht. „Es wird angenommen, dass das Problem in der Degeneration von Synapsen zwischen inneren Haarzellen und Zellen des Hörnervs liegt, ohne dass die eigentlichen Zellen absterben. Eine Überprüfung dieser Annahme ist derzeit nur nach dem Tod eines Patienten möglich“, erläutert Professor Nathan Weisz von der Abteilung Physiologische Psychologie.

Wichtiger Beitrag für großangelegte Studie

Die Forschergruppe rollt dafür eine Studie landesweit aus und macht die Ergebnisse den Wissenschaftlern der „Paracelsus-Studie 10.000“ zugänglich. Bei dieser Studie wird der Gesundheitszustand der Salzburger Bevölkerung auf einem hohen Standard wissenschaftlich untersucht. Krankheiten können so in Zusammenhang mit Alter, Herkunft und anderen demographischen Daten gebracht werden. Die Erkenntnisse helfen dabei, die häufigsten Krankheiten und deren Ursprung besser zu verstehen und vorzubeugen.

Stärkung für Forschungs-Standort Salzburg

Die Wissenschaftsstrategie des Landes, die WISS 2025, legt einen Schwerpunkt auf Life Science. Dabei sind Kooperationen mit der Universität Salzburg und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität wesentlich. Wissenschafts-Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Indem wir die Forschung stärken, sichern wir auch hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern attraktive Bedingungen in Salzburg. Daher wird die Forschung an diesem Thema mit 163.500 Euro über den Zeitraum von drei Jahren aus dem Forschungsbudget des Landes unterstüzt.“