Zum 100-Jahr-Bestandsjubiläum wird im Caritas-Dorf St. Anton bei Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) nun ein Haus für Bewohner gebaut, die an Autismus leiden. Im nächsten Jahr sollen die neuen Unterkünfte mit spezieller Ausstattung schon bezugsfertig sein.
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Soziales

Erstes Wohn- und Therapiehaus für Autisten

Freitag war Spatenstich. Zum 100-Jahr-Bestandsjubiläum wird im Caritas-Dorf St. Anton bei Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) nun ein Haus für Bewohner gebaut, die an Autismus leiden. Im nächsten Jahr sollen die neuen Unterkünfte mit spezieller Ausstattung schon bezugsfertig sein.

Das „Elisabethhaus“ wird eine im landesweiten Vergleich völlig neue Einrichtung. Es gibt kleine Einzelwohnungen mit Gemeinschaftsbereichen und einem großen Garten, sagt Sabine Weißbacher von der Caritas: „Diese Menschen brauchen eine ganz eigene und individuelle Betreuung. Sie brauchen möglichst wenig Außenreize. Das Gebäude braucht einzelne, kleine Nischen, in denen man sich zurückziehen kann.“

„Bewohner brauchen spezielles Umfeld“

Der Bedarf einer solchen Einrichtung sei groß, schildert der Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines: „Es brauchen immer mehr Autisten eine entsprechende Betreuung. Schon jetzt leben zehn Personen hier, Kinder und Erwachsene. Und wir haben bemerkt, dass die ein spezielles Umfeld brauchen.“

Das neue Haus kostet 2,7 Millionen Euro und wird vom Land mitfinanziert. Aus der Wohnbauförderung kommt rund eine halbe Million Euro. Am Freitag gab es in Bruck den Spatenstich, bei dem auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner mitmachte: „Es ist schön, dass wir hier von einem Dorf sprechen. Und Kirche möchte so ein Dorf in dieser Welt für die Menschen sein zur Ehre Gottes.“

Kampf der Ordensschwestern gegen die Nazis

Vor 100 Jahren kaufte die Caritas das alte Traunergut. Zwei Franziskanerinnen aus Vöcklabruck übernahmen die Betreuung von schwer behinderten Kindern. Sie versuchten auch, sich der Maschine der Nationalsozialisten zu widersetzen, die in ihren Machtbereichen in Europa auch äußerte viele Behinderte ermordeten.

Zum 100-Jahr-Bestandsjubiläum wird im Caritas-Dorf St. Anton bei Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) nun ein Haus für Bewohner gebaut, die an Autismus leiden. Im nächsten Jahr sollen die neuen Unterkünfte mit spezieller Ausstattung schon bezugsfertig sein.
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Erinnerungstafel für Mordopfer der Nationalsozialisten und die Geschichte von St. Anton bei Bruck zwischen 1938 und 1945

Erinnerung an dunkle Zeiten

Generaloberin Angelika Garstenauer von den Franziskanerinnen in Vöcklabruck betont, die früheren Schwestern und der Prälat hätten sich mit viel Mut eingesetzt: „Sie haben immer wieder für die Menschen gekämpft.“