CD mit dem Schriftzug „Kinderpornographie“
APA/DPA/UWE ZUCCHI
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Chronik

Kinder-Pornographie: Meldungen verdreifacht

Die Zahl von Meldungen zu Kinderpornografie-Darstellungen im Internet hat sich im Jahr 2020 verdreifacht. Das beobachtet „Stopline“, eine Meldestelle in Salzburg, die im Auftrag aller österreichischen Internet-Provider tätig ist. Die Zahl einschlägiger Bilder und Videos bleibt hoch.

Knapp 27.000 anonyme Meldungen über bedenkliche Internetseiten hat die Meldestelle „Stopline“ im Salzburger Techno-Z im Jahr 2020 von Internet-Benutzern bekommen – das sind drei Mal soviele wie 2019. Etwas mehr als ein Viertel der gemeldeten Inhalte seien von den Mitarbeitern der Stopline tatsächlich als Missbrauch von Minderjährigen eingestuft worden.

Im Jahr 2020 waren das über 7.700 Fälle. Das bedeutet ebenfalls eine Verdreifachung gegenüber 2019, und für heuer zeichnet sich ein weiteres Wachstum ab. So trafen 2021 bisher schon knapp 16.500 Meldungen ein, davon gut 4.000 tätsächliche Fälle, schildert die Leiterin der Meldestelle „Stopline“, Barbara Schloßbauer.

„Home office spielt eine Rolle“

„Man schaut sich an, was diese Bilder und Videos darstellen, und beurteilt danach, ob hier eine Missbrauchshandlung stattfindet oder auch, ob einschlägige Inhalte ins Netz gestellt werden. Auch so etwas kann strafrechtlich relevant sein.“

Genaue Gründe, warum die Zahl der Meldungen so stark gestiegen ist, könne sie nicht nennen, ergänzt Schloßbauer. „Ich glaube aber schon, dass es dabei auch einen Zusammenhang mit dem großen Thema ‚home office‘ geben dürfte.“

„Pornographie-Konsum im Lockdown gestiegen“

Auch einige Statistiken würden zeigen, dass während der Lockdowns der Konsum von Pornographie im Internet generell gestiegen sei, beobachtet der Verband der Internetprovider Österreich (ISPA).

„Stopline“ meldet die Missbrauchs-Inhalte jedenfalls sowohl an die Polizei als auch an den jeweiligen Internet-Provider, bei dem die Bilder oder Videos abgespeichert sind. Ziel dabei ist, dass diese möglichst schnell aus dem Internet verschwinden. So seien drei Viertel der gemeldeten Darstellungen innerhalb von drei Werktagen entfernt – und das weltweit, betont Schloßbauer.

Die Meldestelle für Kinderpornographie in Salzburg