Gemeindekasse mit Geld
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Wirtschaft

Viele Einzelhändler vor dem Ruin

Rund 600 Einzelhändler seien in Stadt und Land Salzburg wirtschaftlich ruiniert, ihre Geschäfte würden in den nächsten zwei Jahren verschwinden, haben Fachleute der Beratungsfirma Regioplan errechnet. Bei der Wirtschaftskammer heißt es, es liege bei den Konsumenten, ob das Sterben von kleinen und mittleren Handelsbetrieben weitergehe oder nicht.

Die Österreicher und Salzburger kaufen wieder ein – trotz Lockdown, trotz Maskenpflicht. Die Umsätze im Einzelhandel sind zuletzt um knapp zwei Prozent gestiegen. Der Massenverkauf von Waren über Internet bleibe aber weiterhin unaufhaltsam auf dem Vormarsch – noch deutlich verstärkt durch die Lockdowns.

Bundesweit sollen 5.000 zusperren

Für Händler sei es immer weniger attraktiv, irgendwo noch ein Geschäftslokal zu betreiben, sagen die Experten von Regioplan. In normalen Jahren gingen pro Jahr etwa zwei Prozent der Verkaufsflächen bundesweit verloren, weil die Händler ins Internet abwandern. Diese Entwicklung sei wegen der staatlichen CoV-Hilfszahlung nun leicht gebremst. Wenn diese eingestellt werden, dann nehme der Niedergang des stationären Handels mit noch höherer Geschwindigkeit seine Fahrt auf. Bundesweit würden 5.000 Geschäfte zusperren, in Salzburg wären es 600.

Neue Strategien sollen Regionalen helfen

Es brauche nun Anreize, um den Niedergang des lokalen und regionalen Handels zu bremsen. Die Salzburger Wirtschaftskammer bietet Betrieben weiter Beratungen für eigene Websites an, um regionale Verkäufe übers Internet zu fördern – eine Strategie gegen die globalen Multis, die kaum Steuern zahlen.

Der Salzburger Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller betont, die Kunden würden selbst über Leben oder Tod des stationären Handels entscheiden: „Der Konsument möchte auch weiterhin die Ware sehen und angreifen. Ich glaube nicht, dass der komplette Handel sterben wird. Er wird sich nur verändern müssen. Viele Händler tun das nun.“

Mischung von Verkauf, Gastro und Unterhaltung

Österreich habe im Vergleich zu Deutschland immer noch viel Verkaufsfläche, sagt Buchmüller. Die Beratungsfirma Regioplan sagt voraus, dass schnell wechselnde Geschäfte, Vermischung von Verkauf, Gastronomie und Unterhaltung wohl das Konzept der Zukunft seien, um wirtschaftlich gegen die Multis zu überleben.