Land Burgenland plant Preisregulierung für Bauland, Baustelle in Eisenstadt
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Teures Bauland: Stadt Neumarkt in der Kritik

Der für Raumordnung zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) will Grundstückskäufen der Gemeinden einen Riegel vorschieben, wenn der Boden dann zu teuer verkauft werde. Aktuelles Beispiel ist die Stadt Neumarkt (Flachgau). Diese verlangt bei einem Baulandsicherungsmodell das Doppelte des ursprünglichen Bodenpreises.

Zuletzt hatte die Salzburger SPÖ die Preisentwicklung bei Grund und Boden in Neumarkt massiv kritisiert.

Derzeit kassiert die ÖVP-geführte Stadtgemeinde Neumarkt für die 27 Parzellen Bauland von bauwilligen Gemeindebürgern 420 Euro pro Quadratmeter. Gekauft wurde der Grund noch als Grünland für einen Mischpreis von etwas mehr als hundert Euro. Dazu kommen Kosten für die Erschließung, sodass die Ausgaben der Stadt bei knapp 200 Euro pro Quadratmeter liegen. Damit beträgt der Aufschlag der Gemeinde bei dem Baulandsicherungsmodell mehr als 100 Prozent.

Landesrat kritisiert 100 Prozent Aufschlag

Finanziert hat das Geschäft die Land-Invest, eine hunderprozentige Tochtergesellschaft des Landes Salzburg. Eigentlich sollte diese den Gemeinden den Kauf und Verkauf von günstigem Bauland an die Bevölkerung ermöglichen. Derartige Aufschläge der Kommune wie in Neumarkt werde man künftig nicht mehr tolerieren, betont der zuständige Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP) – auch in Richtung seines Parteifreundes, des Neumarkter Bürgermeisters Adolf Rieger (ÖVP), der das Projekt vorangetrieben hat.

Schwaiger sagt, ein gewisser Aufschlag müsse drin sein: „Es darf keine Gemeinde draufzahlen bei diesen Modellen. Aber das wäre so gering, dass wir nicht auf diese Spanne kommen, die wir derzeit in Neumarkt haben. Das will der ganze Aufsichtsrat der Land-Invest nicht – und ich als Vorsitzender schon gar nicht.“

„Künftig maximal 20 Prozent“

Man werde die Statuten der Land-Invest entsprechend ändern und eine Art Deckel für den maximalen Aufschlag schaffen, so der Landesrat. Dann stehe fest, wie viel Gemeinden und Städte bei Grundstücksgeschäften selbst verlangen dürfen, wenn die LandInvest das Projekt finanziere, ergänzt Schwaiger. Er denke an maximal 20 Prozent, die aufgeschlagen werden dürfen.