Archivbild von 1997 – Mount Everest Nuptse Lhotse – Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Gerald Lehner
Gerald Lehner
Chronik

Everest-Expedition wegen CoV-Risiko abgebrochen

Eine Expedition zum Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt – in Abstimmung mit seinem Tiroler Kollegen Lukas Furtenbach. Dessen Firma organisiert die geführte Tour. Grund seien die vielen CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager.

Als erster Expeditionsveranstalter dieser Himalaya-Saison bricht die österreichische Firma Furtenbach Adventures ihre derzeit stattfindende Expedition zum 8.848 Meter hohen Mount Everest ab. Begründung: Die Zahl der CoV-Infizierten steige im Basislager weiter an. Dort bereiten sich in 5.380 Meter Seehöhe derzeit noch viele andere Gruppen für den mehrstufigen Anstieg zum Gipfel vor.

Ärztin aus dem Salzburger Pongau

Aus Sicherheitsgründen werde ihr eigenes Vorhaben nun sofort beendet und die Rückreise angetreten, teilten der Tiroler Lukas Furtenbach und der Salzburger Rupert Hauer am Samstag aus Nepal mit. Die Entscheidung fiel in Absprache mit der Salzburger Expeditionsärztin und Bergsteigerin Anita Maruna, die das Team betreut. Ihren Hauptjob übers Jahr hat sie in einer Arztpraxis in Radstadt (Pongau).

„CoV in extremen Seehöhen große Gefahr“

Er habe sich die Entscheidung zum Abbruch nicht leicht gemacht, sagte Lukas Furtenbach am Samstag dem ORF: „Aber mit diesen massiv steigenden CoV-Zahlen im Basislager weiter aufzusteigen und damit das Leben unserer rund 20 Kunden, vier Bergführer und 27 Höhenträger vom einheimischen Volk der Sherpa durch Lungeninfektionen in extremen Seehöhen leichtfertig auf Spiel zu setzen, das wäre unverantwortlich.“

Er verweist auf die besonderen Bedingungen und zusätzlichen Gefahren, denen der menschliche Körper bei gestörter Akklimatisierung ausgesetzt sei.

Kritik an Partys im Basislager

In den letzten Tagen sei die Zahl der CoV-Infizierten im Basislager massiv angestiegen, betont der Tiroler Manager und Extremsportler: „Bei einigen Teams sind elementare Vorsichtsmaßnahmen einfach nicht eingehalten worden. Es hat zwischen anderen Gruppen einige Treffen gegeben. Es wurde gefeiert, Partys wurden abgehalten. Darum kam auch der sprunghafte Anstieg bei den Infizierten. Unser Team blieb die gesamte Zeit isoliert, unsere Ärztin aus Salzburg hat regelmäßige Tests durchgeführt. Doch nun ist der Punkt erreicht, wo wir aussteigen,“ so Furtenbach.

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Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Khumbu-Eisbruch zwischen Basislager und dem Tal des Schweigens (Western Cwm)
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Khumbu-Eisbruch
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Bergsteiger im Khumbu-Eisbruch oberhalb des Basislagers auf dem Weg ins Tal des Schweigens
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Bergsteiger im Khumbu-Eisbruch oberhalb des Basislagers auf dem Weg ins Tal des Schweigens
Rupert Hauer – Bergführer Bergretter und Alpinpolizist 

Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Furtenbach Adventures
Basislager: Bereich der Furtenbach Expedition in diesem Frühling. Das Team schottete sich hier von allen anderen Gruppen ab und stellte auch Hinweistafeln auf
Tal des Schweigens – Western Cwm – Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Tal des Schweigens (Western Cwm)
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Einer der einheimischen Bergführer in Hauers Team – aus dem Volk der Sherpas
Archivbild von 1997 – Mount Everest Nuptse Lhotse – Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Gerald Lehner
Archivbild: Nuptse, Mount Everest (Chomolongma, Sagarmatha) und Lhotse im ersten Morgenlicht. Hinter der mehrere Kilometer breiten Südwand befindet sich das Tal des Schweigens. Der Everest erscheint hier niedriger als der Lhotse, weil dieser viel weiter hinten (nördlich) steht.
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Furtenbach Adventures
Archivbild einer früheren Expedition von Furtenbach Adventures: Oberster Teil des Südostgrates zum Gipfel von der nepalesischen Seite her
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Furtenbach Adventures
Archivbild einer früheren Expedition von Furtenbach Adventures: Oberster Teil des Südostgrates zum Gipfel von der nepalesischen Seite her
Archivbild von 1997 – Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Gerald Lehner
Archivbild: Blick von einem Sechstausender im direkten Umfeld des Mount Everest zum Makalu, dem östlich benachbarten Achttausender
Mount Everest Nuptse Lhotse – Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer
Im unteren Khumbu-Eisbruch der Blick nach Nordwesten nach Tibet
Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
Rupert Hauer

Unteres Drittel schon erkundet und bewältigt

Lager drei stand nun schon, als der Abbruch kam: Die Gruppe mit dem Salzburger Bergführer und mehrfachen Everest-Bezwinger Rupert Hauer aus Mauterndorf (Lungau) war diese Woche schon bis auf 7.100 Meter Seehöhe in den hinteren Teil des so genannten „Tal des Schweigens“ („Western Cwm“) vorgedrungen – unter die Lhotse-Flanke.

Durch diese Eiswand würde der Weiterweg bis zum Südsattel und über den Südostgrat bis zum Gipfel führen. Es ist die – 1953 von der britischen Expedition mit den Erstbesteigern Ed Hillary und Tenzing Norgay Sherpa – erfolgreich begangene „Normalroute“.

„Rückzug vor Eskalation viel besser“

Rupert Hauer betont, die Lage auf dem Berg könne noch eskalieren, weil sich im Basislager unter dem Khumbu-Eisbruch weiterhin viele nicht an die CoV-Sicherheitsregeln halten und Partys feiern würden. Man treffe diese Leute dann unweigerlich auch in höheren Lagern auf dem Berg wieder. Und da könne man Infektionen kaum vermeiden, weil manche Zeltplätze nur wenig Raum bieten würden.

Rupert Hauer – Bergführer Bergretter und Alpinpolizist 

Eine Expedition auf den Mount Everest hat der Salzburger Bergführer, Bergretter und Alpinpolizist Rupert Hauer als deren Leiter am Samstag gestoppt. Grund sei die hohe Zahl von CoV-Infektionen bei anderen Teams im Basislager auf nepalesischer Seite des höchsten Berges der Welt.
privat
Rupert Hauer aus dem Salzburger Lungau bei einer früheren Expedition nach Asien

Verwunderung über Regierungspolitik Nepals

Der Tiroler Manager und Bergführer Furtenbach zeigt sich verwundert, dass von offizieller Seite der Republik Nepal nichts gegen die Zustände unternommen werde. Die Höhenlager seien in den letzten Tagen erfolgreich eingerichtet worden, auch die Teilnehmer seiner Gruppe seien schon bestens akklimatisiert.

Ein weiterer Aufstieg sei dennoch zu gefährlich, weil es in den Höhenlagern natürlich dichter gedrängt zugehe. Und damit steige das Ansteckungsrisiko automatisch: „Wer sich in so großer Höhe mit CoV infiziert, dann auch Symptome entwickelt und erkrankt, dem kann man nur noch sehr schwer oder gar nicht helfen. Dieses unkalkulierbare Risiko gehen wir nicht ein“, so Furtenbach.

Nun werde das Basislager seiner Gruppe abgebaut. Danach stehe die Rückreise aus Nepal an – zuerst mit Hubschrauber in die Hauptstadt Kathmandu und dann mit internationalen Flügen in die Heimatländer der Teilnehmer.

Lebensretter von 2013

Der Salzburger Bergführer und Alpinpolizist Rupert Hauer hat den Mount Everest mit Gruppen von Furtenbach Adventures schon mehrfach bestiegen – bisher von der chinesisch-tibetischen Seite. 2013 rettete er dort einem Amerikaner aus einem anderen Team das Leben. Hauer hatte nach Abschluss der kommerziellen Tour noch einen privaten Gipfelversuch ohne Sauerstoffmaske unternommen. Knapp unter dem höchsten Punkt brach der Profi, der im Ehrenamt zu Hause auch Bergretter ist, den Versuch ab. Es gelang ihm, den anderen, in höchster Not befindlichen Mann lebend ins Tal zu bringen.