Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Mutmaßlicher Drogenkurier vor Gericht

Ein mutmaßlicher Drogenkurier aus Salzburg muss am Freitag vor Gericht. Der Mann wurde – wie in einem Film – zwar schon in Kolumbien festgenommen, dort aber wieder freigelassen.

Offenbar – so heißt es – hatten sich die südamerikanischen Behörden wegen Sicherheitsbedenken nicht getraut, einen Europäer festzusetzen. Der 38 Jahre alte Salzburger flog laut Anklage nach Kolumbien, um dort Kokain zu kaufen. Ein Kilo davon versteckte er in seinem präparierten Koffer. Doch allzu war das Versteck offenbar nicht – der Mann wurde festgenommen.

Die Behörden zögerten jedoch, wie mit diesem europäischen Drogenkurier umzugehen sei. Wegen Corona sind in Kolumbien Gefängnisrevolten im Gange, möglicherweise hatte man daher Bedenken um seine Sicherheit. So wurde der Salzburger in ein Flugzeug nach München gesetzt und an die Salzburger Justiz ausgeliefert, wo er am Freitag vor Gericht steht.

Vier Mitverdächtige angeklagt

Mit ihm sind vier weitere Verdächtige angeklagt – unter anderem ein Mann, der aus dem Gefängnis heraus die Kontakte in Kolumbien vermittelt haben soll, weiters ein Begleiter nach Kolumbien, der wegen Vorstrafen aber Bedenken hatte, als Schmuggler zu arbeiten sowie zwei Geldgeber.

Dem Hauptverdächtigen drohen bis zu zehn Jahre Haft. In Kolumbien, der weltweiten Hochburg der Kokainherstellung, ist die Rechtslage hingegen etwas anders: Dort ist der Besitz einer sehr kleinen Menge Kokain sogar erlaubt. Auch die Kosten unterscheiden sich deutlich: In Kolumbien sei ein Gramm für zwei Euro zu haben, so heißt es, hierzulande hingegen bezahlt man dafür bis zu 100 Euro.