Hirschkuh Nina ist unter Kühen beim Auerbauer in Scheffau (Tennengau) aufgewachsen. Die Monate Mai bis Oktober verbringt sie für gewöhnlich auf der Alm in St. Koloman am Seewaldsee. Als Winterquartier wurde für sie heuer ein Wildpark in Strobl ausgewählt – hier büchste sie Samstagfrüh aus und stieß einen Mitarbeiter um, der gerade Futter in das Gehege bringen wollte.
Ab auf die Alm: „Sie dachte, wir haben sie vergessen“
Weil Nina bereits in der vergangenen Woche ungewohnt unruhig war, informierte der Wildpark-Betreiber den Besitzer der Hirschkuh. Dieser wollte das Rotwild am Sonntag abholen und zurück auf den Hof nach Scheffau bringen, doch da war Nina längst weg.
Strubreiter, glaubt, dass das Rotwild gespürt hat, dass es jetzt eigentlich Zeit wäre, auf die Alm zu gehen. „Sie kennt die Jahreszeit, sie weiß, es geht auf die Alm. Vermutlich hat sie Panik bekommen, dass wir sie heuer vergessen haben, außerdem glaube ich, dass Nina trächtig ist.“
Mit Wärmebildkamera nach Nina gesucht
Rund um Strobl suchte Besitzer Thomas Strubreiter gemeinsam mit Jägern aus der Region mit Drohnen und Wärmebildkamera nach der Hirschkuh – doch die Suche war vergeblich. „Ich glaube, dass sie entweder über die Postalm am Weg in Richtung Seewaldsee ist, aber eigentlich kennt sie die Strecke nur per Autofahrt oder sie hat sich einer Rinderherde angeschlossen.“
Der Scheffauer Bauer hat die Jägerschaft nach Ninas Verschwinden rund um Strobl verständigt, dass seine Hirschkuh in der Gegend rund um den Wolfgangsee unterwegs ist. Er hofft, dass sie in den kommenden Tagen von keinem Jäger erschossen wird.
Hirschkuh ungewohnt zahm
Die fünfjährige Hirschkuh wuchs unter Kühen auf, weil sie als Kalb ihre Mutter bei einem Unfall verloren hatte. Rotwild ist eigentlich dafür bekannt, die Nähe von Menschen zu meiden – Nina aber kennt keine Scheu.