Modell des Holzbauprojektes in Feldkirchen
ORF/Christian Toplitsch
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Politik

Gemeinnützige Wohnbauträger wollen Holzbau forcieren

Die gestiegenen Baupreise sind am Montag das große Thema beim Wohnbaugipfel des Landes. Neben einer erneuten Erhöhung der Wohnbaufördergelder fordern die gemeinnützigen Wohnbauträger auch eine Angleichung der Förderung des Holzbaus.

Die Wohnbaukosten stiegen seit Beginn des Jahres im Schlepptau der Rohstoffpreise ebenfalls rasant. Eine erneute Anhebung der Wohnbauförderung sei daher unausweichlich und es brauche eine generelle Neuaufstellung der Förderstruktur, sind sich die gemeinnützigen Wohnbauträger.

Branche fordert kostendeckende Holzbau-Förderung

Die Branche wünscht sich eine kostendeckende Förderung für den Holzbau, der im Schnitt um sieben bis zehn Prozent teurer ist als der Betonbau in der Erhaltung, aber dafür deutlich günstiger und klimaverträglicher als der herkömmliche Betonbau. „Das Holz hat den großen Vorteil, wenn man massiv baut, dass die Fassaden einmal mit einem Spezialprodukt vorvergraut werden und dann ein Leben lang nicht mehr gepflegt werden müssen, das erspart den Erhaltungs- und Verbesserungsertrag. Bei einer Vollwärmeschutzfassade muss diese alle zehn bis 15, spätestens aber alle 20 Jahre saniert werden“, sagt der Sprecher der Wohnbaugenossenschaften, Stephan Gröger.

Würde man die Lebenszykluskosten von einem Holzbau mit einem Betonbau vergleichen, wäre das Fazit ein Klares: „Ich bin überzeugt, dass man mit Holzbau weit günstiger aussteigt“, sagt Gröger. Konkret zeige sich das beispielsweise an der Siedlung beim Samer Mösl in Salzburg-Langwied. Vor 15 Jahren wurde das Leuchtturmprojekt fertiggestellt, die Erhaltungskosten liegen quasi bei null.

Mietwohnbau: Holzbauanteil noch gering

Allerdings ist der Holzbauanteil im sozialen Mietwohnbau noch verhältnismäßig gering. Während jedes dritte Einfamilienhaus bereits aus Holz ist und bei öffentlichen Gebäuden der Neubauanteil bereits rund 50 Prozent beträgt, gibt es im geförderten Mietwohnbau nur einige wenige verwirklichte Projekte, sagt Gröger.

Gemeinnützige Wohnbauträger wollen Holzbau forcieren

Die gestiegenen Baupreise sind am Montag das große Thema beim Wohnbaugipfel des Landes. Neben einer erneuten Erhöhung der Wohnbaufördergelder fordern die gemeinnützigen Wohnbauträger auch eine Angleichung der Förderung des Holzbaus.

Landespolitik sendet positive Signale

Diese Forderung will die Landespolitik beim Wohnbaugipfel am Montag nun auch ernsthaft diskutieren. „Wir haben bei den geförderten Mietwohnungen eine sehr hohe Qualität und Holzbau macht das Ganze noch wohnlicher“, sagt NEOS-Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer.

ÖVP-Landesrat Josef Schwaiger sieht Handlungsbedarf: „Im mehrgeschossigen Wohnbau zitieren wir noch immer ein Wohnbaumodell, das in diesem Land vor 13 Jahren entstanden ist. Wir haben die Kapazität, das Know-How und wir haben den Rohstoff. Derzeit fehlt es an Wille, hier schiebe ich gerne an.“

Aigen: Siedlung wird mit Holzbau nachverdichtet

Auch beim Nachverdichten hat Holz große Vorteile: Ein Beispiel dazu ist die Friedrich-Inhauser-Straße im Stadtteil Aigen, wo aus 74 Wohnungen im Zuge der Sanierung und Nachverdichtung 99 Wohnungen entstehen. In Salzburg ist mehr als die Hälfte der Fläche mit Wald bedeckt – nachwachsender CO2-neutraler Rohstoff zum Bauen wäre daher genug vorhanden.