Der Magistratsdirektor bzw. die Magistratsdirektorin der Landeshauptstadt leitet das Magistrat mit rund 3.000 Angestellten und ist zwingend ein Jurist. In Salzburg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein männlicher Rechtsexperte, denn obwohl das Verfahren zur Bestellung gestoppt wurde, gibt es nach einem Hearing eine Reihung, bei der auf den Spitzenplätzen ausschließlich Männer sind.
SPÖ zweifelte an rechtskonformem Verfahren
Ein Gutachten des renommierten Wiener Verfassungsrechtler Heinz Mayer war der Auslöser dafür, dass Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) das Bestellungsverfahren für seinen Spitzenbeamten am Donnerstag stoppte. In Auftrag gegeben hat dieses Gutachten der SPÖ-Landtagsklub. Aus Sorge um ein rechtskonformes Verfahren, betonte Klubchef Michael Wanner – zugleich Stadtparteiobmann der SPÖ.
Strategie für erstgereihten Christian Prucher
Der Posten des Magistratsdirektors wurde extern ausgeschrieben, der Gutachter aber zweifelt daran, dass der Magistratsdirektor von außen kommen darf. Die Stadt hat jetzt ebenfalls ein Gutachten in Auftrag gegeben, beim Innsbrucker Verfassungsrechtler Thomas Müller. Ändern dürfte das alles aber nichts, denn der derzeit Erstgereihte ist zwar kein Magistratsbediensteter, aber selbst wenn er das sein müsste, dann gibt es in der Politik schon eine Strategie: dann wird Christian Prucher am 31. Mai im Stadtsenat um 14.00 Uhr zum Magistratsbediensteten bestellt und um 14.01 Uhr dann zum Magistratsdirektor.