In der KTM Motohall in Mattighofen wurden Donnerstag die ersten Produkte offiziell präsentiert, die den Zweirad-Markt in den nächsten Jahren prägen sollen – unter dem Logo der zweiten Konzernmarke Husquarna, die seit einiger Zeit auch zu KTM gehört.
Erste Prototypen vorgestellt
Ein E-Scooter, dazu ein Roller – vergleichbar mit einem Gefährt samt 50-Kubikzentimeter-Verbrennungsmotor – und ein elektrisches Motorrad im Leistungsbereich einer 125er-Maschine – auf diese erste Produktpalette verweist Stefan Pierer, Eigentümer des Konzerns und CEO bei KTM: „Wir haben derzeit in Europa in diesem Segment etwa 600.000 bis 700.000 Einheiten.
Ausgelegt für ca. 80 Kilometer pro Tag
Seit drei Jahren werden schon E-Motorräder für Kinder auf den Markt gebracht. Die Stückzahlen sind aber noch überschaubar. Die neuen E-Bikes für Erwachsene sollen das ändern – auch weil sie einfach zu laden seien, wie Pierer betont: „Die Leute fahren 60, 70 oder 80 Kilometer im Durchschnitt pro Tag. Mehr brauchen die Fahrzeuge also nicht. Sie können sie wie ein Smartphone an jeder Steckdose laden. Wer damit einmal gefahren ist, findet das lustiger als Verbrennungsmotoren.“
Zwischen 4.000 und 6.000 Euro
Die Preise der kommenden Fahrzeuge dürften schon ziemlich feststehen, wie der Manager durchblicken lässt: „Es geht um den Bereich zwischen 4.000 und 6.000 Euro – ungefähr so wie bei den Verbrennern in diesen Klassen. In diesem Bereich müssen wir uns bewegen, um auf Stückzahlen zu kommen.“
E-Antriebe nicht geeignet für größere Maschinen
Dass Form und Funktion optimal zusammengeführt werden, dafür ist bei KTM traditionell die Firma Kiska-Design in Anif (Flachgau) verantwortlich. Bei den E-Bikes ist das nicht anders. Roller und kleinere elektrisch betriebene Motorräder wird es künftig mehr geben. Ist es auch sinnvoll, größere Maschinen mit Strom zu betreiben? Der Salzburger Industrie-Designer Gerald Kiska sagt, das treffe aus heutiger Sicht nicht zu: „Der Energiebedarf, der dann für mehr Leistung sinnvoll ist, der ist derzeit mit einer Batterie im Zweirad nicht abzudecken.“
Für heuer peilt man bei KTM knapp zwei Milliarden Euro Umsatz an. In fünf Jahren soll ein Drittel des Umsatzes dann mit Elektro-Fahrzeugen erzielt werden.