Die Lebenshilfe fordert einen eigenen Kollektivvertrag für Menschen mit Beeinträchtigung. Das Einkommen soll sich dabei auf zwei Säulen stützen, erklärt Guido Güntert, der Geschäftsführer der Lebenshilfe: „Ein Teil dieser Grund- oder Existenzsicherung kann über ein Gehalt kommen, das ich in einem Betrieb erhalte, und der andere Teil sollte dann vom Staat dazugelegt werden, damit ich auf ein Gehalt wie jede andere Österreicherin und jeder andere Österreicher komme.“
Einige Betriebe zahlen freiwillig Gehalt
Sabine und Pamela Wagner arbeiten seit 17 Jahren am Laschenskyhof in Wals-Siezenheim (Flachgau). Die 43 Jahre alten Zwillinge sind unterschiedlich eingesetzt. Pamela arbeitet in der Küche, Zwillingsschwester Sabine gehört zum Team in der Wäscherei.
Die 43 Jahre alten Frauen sind für jeweils 20 Stunden beschäftigt. Anders als etwa in den Werkstätten bekommen sie für ihre Tätigkeit im Hotel kein Taschengeld, sondern sie verdienen 700 Euro netto pro Monat. Für ihren Chef und Hotelier Martin Hauthaler sei das eine Selbstverständlichkeit: „Ich bin immer der Meinung, wenn man etwas arbeitet, dann sollte man vernünftig verdienen dürfen.“