Obus Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Neues Strategiepapier der Grünen für Öffis

Am Dienstag präsentierte die grüne Bürgerliste eine neue Mobilitätsstrategie für die Stadt Salzburg. Zentrale Forderungen sind weniger Autos, mehr öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder. Auch die Sperre des Neutors ist Teil des v vorgeschlagenen Verkehrskonzeptes.

Geht es nach der Bürgerliste soll die linke Altstadt bis inklusive Rudolfskai komplett autofrei werden. Um das zu erreichen, soll ab dem Museumsplatz auf der einen Seite und ab dem Neutor auf der anderen Seite ein Fahrverbot gelten. Zugelassen wären dann nur noch öffentlicher Verkehr, Taxis, Anrainer, Einsatzfahrzeuge und Lieferverkehr. So könnte man den öffentlichen Verkehr deutlich verbessern und man würde etwa auch mehr Platz für Radwege gewinnen, argumentiert Baustadträtin Martina Berthold.

Unterstützung bekommt Partei von Harald Frey, Verkehrsexperte der TU Wien. Er sagt, eine Sperre der linken Altstadt für den Autoverkehr würde nicht den Verkehr in den benachbarten Stadtteilen erhöhen, sondern den Autoverkehr insgesamt reduzieren. Mit 45 Prozent liege der Anteil des Autoverkehrs seit Jahren auf hohem Niveau. Daher, so der Experte, brauche es einen grundlegenden Strategiewechsel in der Verkehrspolitik, um die Stauproblematik in den Griff zu bekommen.

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Verkehrsverteilung in der Stadt Salzburg Stand 2018
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Nach einer Erhebung von 2018 werden 44 Prozent der Wege in der Stadt Salzburg mit dem Auto zurückgelegt, 21 Prozent mit dem Fahrrad, 19 Prozent zu Fuß und 15 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Verkehrsverteilung in der Stadt Salzburg Ziel 2030 der Grünen Bürgerliste
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Die Grüne Bürgerliste will den Anteil des Autoverkehrs bis 2030 auf 30 Prozent senken, der Radverkehr soll auf 30 Prozent steigt. Der öffentliche Verkehr soll dann 20 Prozent ausmachen, also so hoch sein wie der Fußgängeranteil.
Die Grüne Bürgerliste stellt die Mobilitätsstrategie 2021 vor.
Grüne Bürgerliste
Um das zu erreichen, sollen unter anderem die Radverbindung ausgebaut und die linke Altstadt autofrei werden.

Grüne Bürgerliste gegen Ausbau der Mönchsberggarage

Erneut sprach sich die Bürgerliste gegen den Ausbau der Mönchsberggarage aus und forderte stattdessen mehr Park-and-ride-Parkplätze für die täglich 60.000 Pendlerinnen und Pendler sowie Tagesgäste. Beim öffentlichen Verkehr müssten die Messebahn und die Stieglbahn in das S-Bahnnetz integriert werden und beim Radverkehr müsse vor allem die Ost-West-Verbindung in der Stadt mit Radwegen besser ausgebaut werden.

Mehr Platz für Radfahrerinnen und Radfahrer

Weiters sieht die Mobilitätsstrategie der Grünen den Rückbau überdimensionierter Kreuzungen vor, um mehr Platz für Radfahrerinnen und Radfahrer zu schaffen. Konkret soll etwa an der Kreuzung Linzer Bundesstraße und Sterneckstraße ein Kreisverkehr die derzeitige Ampelregelung ersetzen, erklärt Lukas Uitz, Verkehrssprecher der Bürgerliste. Dadurch könnte man eine Fahrspur in einen Radweg umwandeln. Gleichzeitig würde auch die Radwegverbindungen zwischen den Stadtteilen Schallmoos und Gnigl gestärkt. Auch entlang der Itzlinger Hauptstraße soll ein Radweg entstehen und die komplette Straße zur Tem­po-30-Zo­ne werden.

Und die Partei bringt eine Radverkehrsspange zwischen den Stadtteilen Lehen, Itzling, Schallmoos und Gnigl ins Spiel. Dazu müsse die geplante Unterführung der Lokalbahn auf Höhe der Adolf-Kolping-Straße für Fußgänger und Radfahrer kommen. Außerdem müsse eine Unterführung auf Höhe der ÖBB-Remise nördlich des Hauptbahnhofes gebaut werden, um Itzling und Schallmoos zu verbinden.

Mobilitätsstrategie 2021