Bauarbeiter mit Stahlmatten auf Brückenbaustelle (Alterbachbrücke in Salzburg Itzling)
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Wirtschaft

Hohe Stahlpreise verunsichern Industrie

Nachfrage und Preise bei Stahl und Rohstahl steigen nun besonders stark. Die Konjunktur in den USA und Asien habe sich erholt. Die Pandemie sei dort offenbar zu Ende, sagen Experten. Die Preise spürt man auch beim Eisenwerk Sulzau in Werfen (Pongau). Es verarbeitet jährlich fast 22.000 Tonnen. Die Produkte gehen zu 97 Prozent an Walzwerke im Ausland.

97 Prozent der Produktion im Pongau sind für den Weltmarkt bestimmt – mit vielen Stahlwerken in Übersee. Die Hälfte des Rohstoffs für die Werfener ist dabei Rohstahl, die andere Hälfte kommt aus Stahlschrott. Das Werk im Werfener Ortsteil Sulza bzw. Tenneck produziert Walzen. Diese verwenden die Abnehmer für Stahlverformung und die Herstellung so genannter „Halbzeuge“. Das 251 Jahre alte Familienunternehmen ist damit weltweit führend.

Mehrere Faktoren verstärken Nachfrage

Die Rohstoffpreise seien in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen – um 20 bis 30 Prozent, sagt Vorstandsvorsitzender Georg Hemetsberger: „Es gibt zwei Effekte. In einigen Regionen hat sich die Konjunktur deutlich schneller erholt als zu erwarten war. Das sehen wir in den USA und Asien, wo es aussieht, als ob sie die Pandemie dort überwunden hätten. Andererseits waren die Lager leer. Die werden nun aufgefüllt. Das ergibt einen doppelten Effekt. Die Lager werden aufgefüllt, und gleichzeitig gibt es eine stark steigende Nachfrage für die laufenden Produktion.“

Hallwanger Firma im internationalen Schiffsbau

Die Firma Geislinger in Hallwang (Flachgau) ist Weltmarktführer für Kupplungen, Antriebe und Dämpfer vor allem im Schiffsbau. Weil man dort mich hochwertigen Legierungen arbeiten muss, sei man vom stark gestiegenen Rohstahlpreis nicht ganz so stark beeinflusst. Die Verträge mit Lieferanten würden zudem halbjährlich abgeschlossen, sagt Firmenchef Cornelius Geislinger. Die nächsten Verhandlungen stehen im Juni an: „Wir befürchten, dass dann die Preise entsprechend steigen. Aber ich hoffe doch sehr, dass wir das zu unseren Kunden weitergeben können.“

Diese Hoffnung hat man auch beim Eisenwerk Sulzau. Das funktioniert allerdings nur mit entsprechenden Klauseln in den Verträgen.

Hohe Stahlpreise verunsichern Industrie

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