Silhouette einer Frau
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Gegen Morde an Frauen: Positives Echo, aber Verbesserungsbedarf

Nach dem Sicherheitsgipfel in Wien gegen Gewalt und tödliche Angriffe gegen Frauen gibt es in Salzburg positive Reaktionen. Vertreter von Beratungsorganisationen in Salzburg sprechen von „ersten Schritten“ in die richtige Richtung, es gebe aber noch Verbesserungsbedarf.

Mehr speziell geschulte Frauen und Männer im Polizeidienst, Verbesserungen bei der Sicherung von Beweismitteln und Informationen von Stalking sollen zukünftig auch an Opferschutzeinrichtungen gehen. Das sind einige der Punkte, die die Regierung beim Sicherheitsgipfel in Wien präsentiert hat. Einige Forderungen im Vorfeld des Gipfels kamen dabei auch aus Salzburg.

„Alles, was noch mehr gemacht wird, ist gut.“

Zustimmung zu den nun von der Regierung geäußerten Plänen gibt es von Christine Riezler, stellvertretende Leiterin vom Gewaltschutzzentrum Salzburg: „Das Wichtigste ist, dass alle Organisationen, Polizei und Justiz eng zusammenarbeiten, dass alle Informationen kreisen und die Betroffenen das Gefühl haben, dass sie ernstgenommen werden.“

Auch die Stadt begrüßt die Initiative der Bundesregierung. Laut Eva Spießberger vom Team Vielfalt in Salzburg gibt es in Salzburg schon eine gute Struktur. „Aber man kann immer mehr tun. Alles, was noch mehr gemacht wird, ist gut und notwendig“, betonte Eva Spießberger. Kommende Woche will sich die Regierung mit Gewalt- und Opferschutzvereinen treffen.

Organisationen sehen noch Verbesserungsbedarf

Zukünftig sollen wieder verstärkt sogenannte Fallkonferenzen von Polizei, Justiz und Schutzeinrichtungen stattfinden. Dabei werden das Vorgehen gegen Gewalttäter und auch die Hilfe für Verhaltensänderungen besprochen. Bis jetzt können diese Konferenzen nur von der Polizei initiiert werden. Gabriele Rechberger, vom Verein VIELE, fordert, dass diese Fallkonferenzen aber auch von Expertinnen und Experten in den Beratungsorganisationen einberufen werden können.

„Konflikte grundsätzlich anders lösen“

Zwei in Salzburg tätige Männerberatungen führen pro Jahr rund 3.000 Beratungsgespräche. Sie kennen vor allem die Täterseite. Es gehe grundsätzlich darum, dass Konflikte anders gelöst werden. „Männerberatung ist sicher das nachhaltigste, was man an Prävention machen kann“, sagte Martin Rachlinger vom Männerbüro Salzburg.

Mittel für Gewaltschutz sollen erhöht werden

Wo sich alle Opferschutz- und Beratungsorganisationen einig sind, sie brauchen mehr Geld, um das Angebot auszubauen. Harald Burgauner, der Leiter der „Männerwelten Salzburg“, sei seit 20 Jahren in den gleichen Verhandlungen. Eine nachhaltige Finanzierung sei trotzdem noch nicht gesichert. „Da sind Land, Bund und Kommunen gefragt“, fordert Burgauner.

Dienstagnachmittag sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu, mehr Geld für den Gewaltschutz bereitzustellen, wie viel, ließ er aber offen.

Gewalt gegen Frauen – Reaktionen aus Salzburg