Das Prinzip im Kost-Nix-Laden in der Paris-Lodron-Straße im Salzburger Andräviertel ist einfach: Leute bringen neue oder gebrauchte Sachen, die sie selbst nicht mehr brauchen, vorbei und jeder, der davon etwas braucht, kann es mitnehmen. Im Unterschied zu Floh- und Sozialmärkten läuft das alles völlig unentgeltlich.
Eingerichtet wurde der Laden vom Sozialverein „M.U.T. – Mensch-Umwelt-Tier“. Dieser Verein macht es sich zur Aufgabe, durch Umverteilungs-Aktionen finanziell benachteiligte Menschen zu unterstützen. „Die Idee dahinter ist ‚Gib nur das, was du selber von jemand anderem gerne annehmen würdest‘“, sagt Laura Lobensommer vom Verein M.U.T. „Vor allem Gewand, Lebensmittel, Bücher, CDs und auch Hygieneprodukte.“

„Es ist gut, wenn ich etwas nehme, was ich brauche“
Bereits jetzt kommen laufend Interessierte vorbei, die etwas bringen oder mitnehmen: „Zum Beispiel diesen Mantel – den trag ich jetzt schon jeden Tag“, sagt die Sängerin Karina Benalcazar. „Es ist so ein Geben und Nehmen. Ich bin Opernsängerin und in meiner Branche ist seit etwas mehr als einem Jahr wirklich gar nichts. Und ich denke: Es ist gut, wenn ich etwas nehme, was ich tatsächlich brauche.“
Weitergeben statt Wegwerfen ist die Devise: „Ich habe Kinderbekleidung in verschiedenen Größen gebracht und ein Puzzle war auch dabei“, schildert Mirjam Winter, Trainerin in der Erwachsenenbildung. „Ich find’s total wichtig und wirklich unterstützenswert. Es sollte mehr solche Umverteilungsläden in der Stadt geben.“
„Kost-Nix-Laden“ eröffnet
Initiiert wurde der „Kost-Nix-Laden“ vom Wiener Sozialverein „M.U.T.“ – das steht für Mensch Umwelt Natur – und hat sich zur Aufgabe gemacht, durch Umverteilungsaktionen finanziell benachteiligte Menschen zu unterstützen.
„Breites Spektrum an Menschen“ im Laden
Die Besucher hier sind bunt gemischt. In Pandemiezeiten steige der Bedarf nach derartigen Einrichtungen, beobachtet Laura Lobensommer: „Solche Initiativen, wo Menschen direkt im Austausch miteinander stehen, werden immer wichtiger. Meine Beobachtung ist, dass wir von Mindestpensionistinnen über Studentinnen über Schülerinnen über Alleinerziehende bis hin zu Obdachlosen ein sehr breites Spektrum an Menschen hier versammeln dürfen.“
Die Miete für das 90-Quadratmeter-Geschäftslokal beträgt 900 Euro im Monat und wird vom Verein M.U.T. getragen. 19.000 Mitglieder zahlen um die 80 Euro Jahresbeitrag. Die Arbeit wird vorwiegend von ehrenamtlichen Mitarbeitern übernommen.