Stuck im Zuschauerraum des Salzburger Landestheaters
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Kultur

Landestheater: Stuck soll wieder golden glänzen

Im Salzburger Landestheater ergibt sich die Chance, den Innenraum wieder so gestalten, wie er beim Bau 1892 war. Denn der Zustand des goldenen neubarocken Stucks an den Oberrängen und der Decke ist noch gut. Das zeigte die Freilegung von Testflächen.

Vorerst sind es nur ein paar Probeflächen – doch sie heben sich in ihrer Gold-Färbung deutlich vom grau-weißen Umfeld ab. Initiiert wurde diese testweise Freilegung vom Bundesdenkmalamt, um zu sehen, ob der ursprüngliche Zustand wieder herstellbar ist.

„Meiner Meinung nach zeigen die Musterflächen, dass die Qualität der freigelegten Originale noch so hoch ist, dass man das anstreben sollte“, sagte Eva Hody, Leiterin des Bundesdenkmalamtes in Salzburg. „Denn mit den bauzeitigen Oberflächen hat man wieder ein nachhaltiges Oberflächenkonzept, das man in Zukunft gut reinigen kann. Wenn man jetzt wieder neu drüberfärbelt, geht die Qualität des Stucks auf Grund der Farbdicke verloren. Und ich kann nicht ewig übermalen, ohne den Untergrund zu zerstören.“

Zuschauerraum des Salzburger Landestheaters
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Der Innenraum des Landestheaters wird heuer ohnehin saniert – die Freilegung wäre aber eine große Herausforderung

Goldener Stuck wäre „große Aufwertung für das Haus“

Dass unter der Übermalung ein so kräftiges Gold zu finden war, überraschte viele im Landestheater. „Ich denke, dass es eine sehr große Aufwertung für das Haus wäre, für die Wirkung, wenn man in den Saal hineinkommt. Der Innenraum spielt im Theater immer mit. Und wenn wir den in eine Form zurückbekommen könnten, wie sie gedacht war, dann wäre das eine große Chance“, sagt Bernhard Utz, kaufmännischer Direktor der Landestheater.

Diese Chance könnte im kommenden Sommer genützt werden, wenn das Theater für die Innenraumsanierung gesperrt ist. Jetzt müssen die Zusatzkosten und der Zeitplan berechnet werden – eine sportliche Aufgabe: „Finanziell kann ich das noch nicht sagen, dafür brauche ich erst die konkreten Schätzungen“, sagt Utz. „Dafür ist die Musterachse ein wesentliches Moment, um überhaupt abschätzen zu können: Was benötigt man für die Freilegung und die entsprechenden Überarbeitungen an Zeit? Zeitlich ist es auf jeden Fall sehr sportlich. Wir haben einen Zeitkorridor von fünf Monaten, um das gesamte bisher geplante Projekt überhaupt umzusetzen.“

Stuckaturen im Landestheater freigelegt

Allein schon die bisher geplante Sanierung kostet mehr als 13 Millionen Euro. Für die Freilegung des goldenen neubarocken Stucks ist vermutlich noch zusätzlich eine halbe Million zu berücksichtigen.