Bauarbeiter mit Stahlmatten auf Brückenbaustelle (Alterbachbrücke in Salzburg Itzling)
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Wirtschaft

Steigende Preise gefährden öffentliche Bauprojekte

Die zum Teil extremen Preissteigerungen bei Stahl und Holz schlagen sich auch auf öffentliche Bauprojekte durch. Dazu kommt, dass es für etliche Ausschreibungen nicht einmal mehr Angebote gibt, weil die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe übervoll sind.

Brückenbauten sind im Vergleich zu 2020 um gut sieben Prozent teurer, auch im Wohn- und Siedlungsbau gibt es ein deutliches Kosten-Plus. Für den Salzburger Magistrat ist die Alterbach-Fahrradbrücke im Stadtteil Itzling aktuell das einzige Brückenprojekt, Die Verträge dafür seien schon vor längerer Zeit worden – ein Glück, sagt Baustadträtin Martina Berthold (Grüne): „Die Alterbachbrücke ist letztes Jahr ausgeschrieben worden. Das wird wie geplant durchgeführt. Wir haben jetzt fürs nächste Jahr kein großes Brückenbauprojekt – die große Sanierung des Müllnerstegs ist schon abgeschlossen.“

Bei Holz und Stahl gehen die Rohstoff-Preise derzeit durch die Decke. Die Ursachen sind global: China hat sich vom Stahlexporteur zum Stahlimporteur entwickelt, zusammen mit den USA werden aktuell auch große Mengen Holz weltweit eingekauft. Die Folge: Bauprojekten etwa der Stadt Salzburg könne eine Verschiebung drohen, sagt Berthold: „Das kann sein. Wir werden sicher nicht alle Preise zahlen können und das auch nicht tun. Es kann sein, dass wir Ausschreibungen wiederholen müssen. Wir lassen uns da von den Preissteigerungen nicht ins Unendliche treiben. Das können wir als Stadt nicht. Wir haben begrenzte Budgets.“

Steigende Preise gefährden öffentliche Bauprojekte

Frage, „ob wir noch einmal ausschreiben“

Dazu kommt, dass es zunehmend Ausschreibungen gibt, für die sich kein einziger Handwerksbetrieb interessiert. Auch das hat Folgen: „Der Stadt Salzburg geht es nicht anders als vielleicht Privaten, die jetzt keine Handwerker mehr finden, die ihnen Kleinprojekte machen. Auch da sind wir gefordert und müssen schauen, ob wir noch einmal ausschreiben oder ob wir auch manche Sachen verschieben.“ Die Prognosen für die nächsten Monate versprechen kaum Verbesserungen – eher im Gegenteil: Zur Rohstoffknappheit kommen noch noch Lieferzeiten, die sich verdoppeln oder verdreifachen.