Grenzkontrollstelle der österreichischen Polizei auf dem Autobahngrenzübergang Walserberg auf der Westautobahn (A1)
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Coronavirus

Erleichterte Grenzregelung Salzburg-Bayern gefordert

Ein Grenzübertritt für 24 Stunden ohne Quarantäne müsse für jedermann zwischen Salzburg und Bayern ermöglicht werden. Das ist die dringendste Bitte der Passauer Runde – eines Unternehmernetzwerks dies- und jenseits der Grenze – an die Politik in Österreich und Bayern.

Aktueller Testnachweis, Online-Reiseanmeldung, Pendlerbestätigung: Derzeit ist es mühsam, ins nahe und derzeit doch so ferne Bayern oder umgekehrt nach Salzburg zu kommen – egal, ob beruflich oder privat. Das bekrittelten Teilnehmer der Passauer Runde, gegründet von der bayerischen Maschinenbau-Unternehmerin Claudia Gugger-Bessinger.

Bayerische Grenzregelung „macht es uns sehr schwer“

Zum Beispiel brach der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) eine Lanze für erleichterte Grenzübertritte: „Die Inzidenzzahlen in Salzburg und in Bayern sind mittlerweile annähernd gleich. Dass man hier nicht die Bundesregelung von Deutschland übernimmt und diese Grenzgänge wieder liberalisiert und lockerer macht – denn sehr viele arbeiten in Bayern und sehr viele Bayern arbeiten in Salzburg. Teilweise wohnen Salzburger in Bayern drüben. Das macht es uns schon sehr schwer.“

Von einem erleichterten Grenzübertritt für 24 Stunden würden zum Beispiel auch die Festspiele profitieren, die sicher das Pfingst- und vermutlich auch das Sommerprogramm durchführen werden und stets viele Gäste aus Deutschland und Bayern haben.

Rabl-Stadler: Lockdown hat „Hirne und Seelen erfasst“

Doch die nachbarschaftliche Wertschätzung sei schon länger verloren gegangen: Beispiel bayerischer Politzorn über den Salzburger Flughafens oder der LKW-Transitstreit in Tirol – verstärkt jetzt durch das Coronavirus, beobachtet Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler: „Irgendwo habe ich das Gefühl, dass der Lockdown nicht nur die ganzen Verordnungen erfasst hat, sondern irgendwie auch die Hirne, Seelen und Herzen der Menschen. Jeder jammert nur. Wir haben in Österreich jetzt acht Millionen Virologen, die wissen, wie’s besser ginge. Da wird wahnsinnig viel Kraft vergeudet. Mein Wunsch an die Politik wäre doch, mit ein bisschen mehr gesundem Hausverstand an die Sache zu gehen.“

Leichterer Grenzübertritte Salzburg-Bayern gefordert

Trotzdem: viele Teilnehmer der Passauer Runde – darunter Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner – appellierten, an eine positive Zukunft zu glauben.