Gerhard Huber
Andreas Kolarik
Andreas Kolarik
Chronik

Ex-Rettungskommandant Huber tot

Gerhard Huber, früherer Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes in Salzburg, ist Freitag nach langer Krankheit mit 79 Jahren verstorben. Er übernahm Ende der 1980er-Jahre die Einsatzkräfte zuerst hauptberuflich als Geschäftsführer. Später wechselte er als Landeskommandant ins unbezahlte Ehrenamt.

Huber reformierte den Verband von Grund auf. In seinen Funktionen hat der gebürtige Wiener bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 das Salzburger Rote Kreuz zu einem Großunternehmen mit 2.700 Mitarbeitern und sehr vielen Freiwilligen ausgebaut. Er war neben seiner Fachkenntnis für Humor und Charme bekannt.

Auch sein Verhandlungsgeschick, seine Diplomatie und die Fähigkeit zur starken Führung, dazu die feine Klinge der Kritik im Umgang mit Politikern prägten sein Engagement für die Einsatzkräfte. Legendär war sein kameradschaftlich gutes Verhältnis zu Ehrenamtlern der anderen Blaulicht-Organisationen, zu den Freiwilligen Feuerwehren, Wasser- und Bergrettung sowie zur Höhlenrettung.

Gerhard Huber, früherer Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes in Salzburg, ist Freitag nach langer Krankheit mit 79 Jahren verstorben. Er  übernahm Ende der 1980er-Jahre die Rettungsorganisation zuerst hauptberuflich als Geschäftsführer. Später wechselte er in die Funktion des Landeskommandanten der Einsatzkräfte – ein Ehrenamt.
Gerald Lehner
Huber (links) im Jahr 2006 bei einer Ehrung für ehrenamtliche Einsatzkräfte – hier mit Matthias Gruber, dem früheren Landesleiter der Salzburger Bergrettung, der im März 2012 verstorben ist

Schluss mit mausgrauen Uniformen im Einsatz

Als Huber das Ruder übernahm, dauerte es nicht lange, und der Wandel war auch nach außen weithin sichtbar. Seine Teams bekamen modernste Einsatzkleidung, die sich auch viel leichter reinigen ließ als die früheren Uniformen. Die erinnerten in ihrem militärischen Design an die Kriegs- und Nachkriegszeit und prägten über viele Jahrzehnte den Arbeitsalltag der fest angestellten und freiwilligen Salzburger Rettungskräfte sowie der vielen Zivildiener. Dieses mausgraue Material war nach blutigen Einsätzen bei Unfällen nur schwer zu reinigen. Es ließ sich nicht bei hohen Temperaturen waschen. Huber sorgte mit zeitgemäßer Funktionskleidung in Sicherheitsfarben rasch für Abhilfe. Die Modernisierung von Fuhrpark, Ausrüstung und Kommunikationsmitteln sowie eine verbesserte Einsatztaktik waren weitere seiner vielen Reformprojekte.

Internationale Projekte, Konsul von Sri Lanka

In seiner Funktionsperiode wurde der Salzburger Landesverband im Netzwerk der weltweiten Rotkreuzkräfte auch zu einer international tätigen und anerkannten Hilfsorganisation. So rief Gerhard Huber zum Beispiel nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean im Dezember 2004 das Vorzeigeprojekt „Salzburg baut ein Fischerdorf“ auf Sri Lanka ins Leben – eine Erfolgsgeschichte bis heute. Diese Entwicklungszusammenarbeit katapultierte ihn auch in den diplomatischen Dienst der internationalen Politik. Gerhard Huber war bis zum Schluss der Honorarkonsul der Republik Sri Lanka in Salzburg.