In Polen steht die Europameisterschaft bevor. Wenn der Coup gelingt, würde Geierspichler zum sechsten Mal an Paralympics teilnehmen. Im Vorjahr sind alle Rennen wegen der Lockdowns ausgefallen: „Es gab auch keine Trainingslager, mein letztes Rennen war vor zwei Jahren. Das ist ein Wahnsinn. Die ersten Sechs der Weltrangliste sind fix qualifiziert. Ich bin Siebenter derzeit. Bis Juni kann ich noch einen Quotenplatz hereinfahren. Ich bin jetzt ohnehin in der Vorbereitung für die EM in Polen.“
Keine Langstrecken mehr im Programm
Langstrecken und Marathon, wo Thomas Geierspichler in Peking 2008 Gold geholt hat, diese Disziplinen sind nun nicht mehr olympisch. Nun rechnet sich der 45-Jährige über 1.500 und 400 Meter die größten Chancen aus. Dazu muss er nun wesentlich mehr Kraft und Sprint-Fähigkeiten trainieren, nicht mehr so viel Ausdauer.
„Du wirst durchgetrieben wie eine Kuh“
Mitte Mai geht es los mit den ersten Rennen in der Schweiz. Für Olympioniken gelten ab Juli strenge Regeln, strikte Vorgaben, Einschränkungen. Das trifft auch im Anschluss der Sommerspiele auf die Paralympics-Teilnehmer zu, die dieselben Wettkampfstätten und Unterkünfte nutzen werden.
Tägliche Tests, keine Öffis nutzen, fixe Trainingszeiten. Geierspichler wird die Spiele wohl nicht wiedererkennen, wenn er hindarf: „Ich kann mir vorstellen, dass die Spiele nicht so supersexy und supercool werden. Es könnte ein steriles Labor-Event sein. Da wirst du dann durchgetrieben wie eine Kuh von A nach B. Da musst du dich einfach fügen.“
Vollgas täglich zwei Mal
In drei Monaten beginnen die Paralympischen Sommerspiele in Tokio. Mit zwei Trainingseinheiten pro Tag arbeitet der Anifer nun daran, den Langstreckenjet in den Fernen Osten besteigen zu dürfen.