Die Angst vor dem Virus habe viele Pendler wieder in ihre privaten Autos getrieben, sagt der zuständige Landesrat Stefan Schnöll. Gleichzeitig sei längst auch klar, dass das CoV-Ansteckungsrisiko in Bus oder Bahn durch die Schutzmaßnahmen keineswegs höher sei.
Landesrat hofft auf viele Einreichungen
Wenn nun immer Menschen geimpft sind, dann könnten hoffentlich bald wieder normale Zeiten anbrechen – auch im öffentlichen Verkehr. Es brauche gute Ideen zur Wiederbelebung. Diesem Neustart diene auch der Mobilitätspreis, so Schnöll: „Ich hoffe, dass sich viele angesprochen fühlen, und wir sehr viele Einsendungen bekommen. Wir sind auf die Hilfe jedes Einzelnen angewiesen, wenn es darum geht, mehr Lebensqualität zu erhalten und weniger Lärm zu haben.“
ÖBB-Manager fordert bessere Raumplanung
Der ÖBB-Manager Franz Hammerschmid sagt, der Salzburger Landesrat Schnöll sei ein hartnäckiger Förderer der Öffis, nachdem unter seinen Vorgängern über Jahrzehnte relativ wenig geschehen sei.
Und auch die Bundesbahnen würden nun auf neue Ideen aus der Bevölkerung beim Mobilitätspreis hoffen. Besonders auf dem Land brauche der öffentliche Verkehr einen Turbo: „Natürlich geht es außerhalb der Städte derzeit vielerorts noch immer nicht ohne privates Auto. Ich bin selbst auf dem Land aufgewachsen. Aber oft steigen wir dort auch nur aus Bequemlichkeit in den Pkw und verzichten auf gute Möglichkeiten mit Öffis, die es mittlerweile gibt.“
Hammerschmid sieht eine zentrale Aufgabe der Politik in besserer Raumordnung und Raumplanung. Die in Österreich stark vorhandene, seit vielen Jahrzehnten dauernd gewachsene Zersiedelung der Landschaft sei außerhalb der Städte ein großes Hindernis für gute Entwicklung.
VCÖ will Ideen bekannter machen
Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich nennt als Beispiel zur Teilnahme beim Wettbewerb für den Mobilitätspreis eine Firma, die Mitarbeiter für den Umstieg vom Auto aufs die Bahn oder aufs Fahrrad belohnt: „Beim Mobilitätspreis können Initiativen ihre Projekte und Ideen einreichen, auch Schulen, Gemeinden, Betriebe, Startups, Forschungseinrichtungen und Universitäten. Wir wollen die guten Ideen und Projekte vor den Vorhang holen und bekannt machen.“
„Mitnahme von Fahrrädern erleichtern“
Gratzer betont, die Öffis seinen auch in der CoV-Krise sichere Verkehrsmittel. Generell müssten sie – neben einer höheren Zahl von Verbindungen – preislich viel attraktiver gemacht und qualitativ ausgebaut werden. Die unbürokratische Mitnahme von Fahrrädern sei dabei ein wichtiger Faktor. Und auf dem Land sollten bevorzugt Zubringerdienste zu Bahn und Bus angeboten werden.
Einreichung via Web
Bis 1. Juni können Projekte und Ideen beim Mobilitätspreis eingereicht werden – über die Website des Verkehrsclubs Österreich. Die Siegerehrung folgt dann im September.