Touristen schlendern durch die Stadt
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Tourismus

Touristiker setzen auf Grünen Pass

In der CoV-Krise tüfteln Politiker und Touristiker am Comeback des Fremdenverkehrs und hoffen, dass der Grüne Pass der EU wieder Gäste ins Land bringt. Beherbergung und Gastronomie tragen in Salzburg elf Prozent zur Wertschöpfung bei – doppelt so viel wie im bundesweiten Durchschnitt.

Im Vorjahr lief die Sommersaison allen Befürchtungen zum Trotz besser als erwartet, allerdings nur in den Ferienregionen außerhalb der Städte. Insgesamt gab es im vergangenen Sommer in Salzburg ein Minus von 30 Prozent gegenüber dem Rekordsommer 2019.

Gerettet hatten die Saison die Österreicher und und auf sie setzt man auch heuer, sagt der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Ich glaube, dass wir aus dieser Aktion sehr viele Stammgäste gewinnen konnten, die sind eine ganz wichtige Basis für die Betriebe bei den Buchungen.“ Aber ganz ohne internationale Gäste gehe es nicht, gibt der Landeshauptmann zu bedenken, die Nächtigungserfolge würden von den geltenden Einreise- und Quarantänebestimmungen abhängen.

Tourismusbranche auf Mitarbeitersuche

Aber selbst wenn es in Österreich mit 19. Mai erste Schritte zu einer Öffnung in Gastronomie und Hotellerie gibt, ein Geschäft muss das für die Betriebe deshalb noch lange keines sein. Zunächst müssen die Betriebe Personal finden. Mindestens zehn Prozent sind nach einer nicht vorhandenen Wintersaison in andere Branchen abgewandert, sagt Harald Mahrer, der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.

„Wir dürfen nicht in Vergessenheit geraten lassen, dass die (Anm. Tourismusbetriebe) sechs Monate zu haben. Das hat es noch nie gegeben. Ein Wahnsinn, was das auch ausmacht, wenn man seiner sinnstiftenden Arbeit nicht nachgehen kann“, warnt der Wirtschaftskammerpräsident.

Grüner Pass als Tourismus-Turbo

Für den Sommer setzt man im Tourismus – abgesehen vom Prinzip Hoffnung – vor allem auf den sogenannten Grünen Pass. „Vor allem im internationalen Reiseverkehr – welche Urkunde wird da anerkannt? Und ein Grüner Pass, der eine europäische Anerkennung genießt, ist schon ein Vorteil“, betont Wilfried Haslauer.

Die Tourismuswirtschaft fordert nach mehr als einem Jahr Pandemie aber mehr als grüne Pässe und gute Wünsche. Man will eine spürbare und nachhaltige Senkung der Lohnnebenkosten. Nur so könne vor allem für Familien ein Urlaub in Österreich auch nach der Krise leistbar bleiben.

Tourismuswirtschaft setzt auf Grünen Pass