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Flugbild: Gerald Lehner
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Wissenschaft

Sonnblick: Längstdienender Wetterwart in Pension

In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der bisher längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur, Spengler und ehrenamtliche Bergrettungsmann begann da oben 1980 als 21-Jähriger. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau aus der Nachkriegszeit.

Es ist ein sehr außergewöhnlicher Arbeitsplatz in 3.106 Meter Seehöhe mit extremen Temperaturunterschieden zwischen Hitze, extremer Sonnenstrahlung und arktischer Kälte und Einsamkeit. Auch wochenlange Schneestürme muss man mögen , wenn man hier auf Dauer arbeitet.

Wochenlange Stürme, 100 Kilometer Fernsicht

Ein letztes Mal übermittelte der gebürtige Rauriser Ludwig Rasser diese Woche die aktuellen Wetterdaten in die ZAMG-Zentrale nach Wien und Salzburg. Die Wetterbeobachter auf dem Sonnblick sind jeweils 15 Tage am Stück im Dienst – immer zu zweit, und jede Tagesschicht dauert von 6.00 bis 20.00 Uhr: „Ich habe nie gedacht, dass ich so lange heroben bleiben werde. Wenn ich jetzt bis 65 bleiben hätte müssen, dann hätte ich es auch geschafft. Es war eine super schöne Zeit.“

Rasser erinnert sich an Schneestürme, die ganze drei Wochen dauerten: „Dann ging dann eine große Lawine hinunter. Dadurch dauerte mein erster Dienst nicht zwei Wochen, sondern einen ganzen Monat.“

Fotostrecke mit 19 Bildern

In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Rasser in der Stube des Observatoriums
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Auf dem Dach der Wetterwarte, viele Messsonden und Anlagen
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Rasser (rechts) als 24-Jähriger drei Jahre nach seinem Dienstantritt (1983) mit dem Meteorologen Michael Staudinger, dem damaligen Leiter des Observatoriums. Der war lange auch Chef der Wetterdienststelle Salzburg. Seit einigen Jahren leitet Staudinger die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien, der auch die Wetterdienste in Bundesländern unterstehen.
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Meteorologin Elke Ludewig, aktuell die Leiterin des Observatoriums, mit einem Blumenstrauß für den scheidenden Ludwig Rasser
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Freude und Wehmut vor dem Abschied
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Altbau, so sah die Wetterwarte bis in die 1980er-Jahre aus – letztlich der Standard der ärmlichen Kriegs- und Nachkriegszeit
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Beginn für den Neubau mit Materialtransporten auf den Gipfel
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau …
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Neubau mit der modernen Seilbahn-Bergstation (links), die Verbindung nach Kolm Saigurn im Rauriser Tal
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau.
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Arbeitsplatz der Wetterwarte auf dem Sonnblick
 Rauriser Sonnblick Hoher Sonnblick Hohe Tauern Nationalpark Klima Klimawandel Gletscher Gletscherschmelze Abschmelzung
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Sonnblick und Großglockner
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Gerald Lehner
Sonnblick (links) mit Nordwand und Goldzechkopf – nächtlicher Anstieg bei Skitour auf den benachbarten Hocharn
In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau …
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Sonnblick (links), Goldzechkopf und Hocharn – fotografiert über dem Angertal in Gastein
Schareck Sonnblick Rauris Wurtenkees Mölltaler Gletscher Gastein Flattach Nationalpark Hohe Tauern Eis Gipfel Bergsteigen Alpen Alpinismus Klima Klimawandel Gletscher
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Rauriser Sonnblick mit Wetterstation (rechts) und Schareck zwischen Gastein und Flattach (Oberkärnten) mit dem Gletscherskigebiet auf dem Wurtenkees (Mölltaler Gletscher)
Rauriser Sonnblick Hoher Sonnblick Nordwand Großglockner Goldberggruppe Hohe Tauern Gletscher Klimawandel Klima Klimakrise  Kolm Saigurn Nationalpark
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Sonnblick (links), Goldzechkopf und Großglockner im Sommer
Rauriser Sonnblick Hoher Sonnblick Nordwand Großglockner Hocharn Goldberggruppe Hohe Tauern Gletscher Klimawandel Klima Klimakrise  Kolm Saigurn Nationalpark
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Sonnblick, Goldzechkopf, Großglockner und Hocharn im Sommer
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Oberster Teil der Sonnblick-Nordwand mit dem Observatorium, hinten die Karnischen Alpen an der Grenze Kärntens zu Oberitalien
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Sonnblick, Goldzechkopf und Hocharn im Februar 2021. Im Hintergrund der Großglockner und das Große Wiesbachhorn mit ihren zahlreichen Trabanten, die höher als 3.000 Meter sind

Wind bis 240 km/h

Der Lebensstandard auf dem Gipfel war früher niedrig, aus heutiger Sicht fast unvorstellbar. Die Männer mussten in einer Art Dachboden des Observatoriums hausen – mit schlechter Heizung. Erst mit dem Neubau in den 1980er-Jahren kamen passables Raumklima ohne Eiszapfen und mehr Komfort. Jeder Wetterwart bekam sein eigenes Zimmer. Das von Rasser wird jetzt frei für den Nachfolger. An seinem letzten Arbeitstag hing nun der Sonnblick bei minus fünf Grad in den Wolken.

Der Rauriser ist mit 41 Dienstjahren der längstdienende aller Wetterwarte: „Wir haben Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h und Raureif bis zu einem Meter. Da hat man außerhalb des Hauses nicht mehr viel verloren. Es gibt hier im ganzen Jahr nur ein bis zwei Wochen, die schneefrei sind. Das sind Verhältnisse wie in der Arktis.“

Ehrenamtlicher Bergretter und Hundeführer

Ludwig Rasser ist privat ein sehr erfahrener Alpinist, ehrenamtlicher Bergrettungsmann und Suchhundeführer der ÖBRD-Ortsstelle Rauris. Er war an vielen Einsätzen zur Lebensrettung beteiligt. Oft eilte er mit seinem vierbeinigen Gefährten von der Gipfelstation her zu Unfall- und Lawinenopfern oder Erfrierenden weiter unten, bis das größere Team anrücken konnte.

Seinen besten Berg- und Jugendfreund hat der Pinzgauer vor Jahren auf dem Sonnblick verloren. Der verunglückte beim Mineraliensuchen tödlich. Und Rasser war dabei, als er gefunden und geborgen wurde.

In Rauris (Pinzgau) geht auf dem Sonnblick der längstdienende Wetterwart Ludwig Rasser nach 41 Jahren nun in Pension. Der gelernte Installateur und Spengler begann da oben als 21-Jähriger im Jahr 1980. Damals war das heute hochmoderne Observatorium noch ein alter Holzbau …
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Der Gipfel im Spätherbst mit Tiefblick ins Rauriser Tal und hinüber nach Gastein

Viele künftige Touren geplant

Konditionell kann Rasser mit jungen Wilden beim Bergsteigen noch immer mithalten. Er wird auch in Zukunft auf den Sonnblick und benachbarte Gipfel kommen – auf Tourenski oder zu Fuß, privat oder bei Bergrettungseinsätzen.

Vielleicht wird er ab und zu im Tal auch seinen einzigartigen Job und das tägliche Gipfelpanorama vermissen: „Man sieht bei bestem Wetter weiter als hundert Kilometer, dazu diese unvergesslichen Sonnenuntergänge. Da wirst du dann entschädigt, wenn du wieder zwei Wochen im Zimmer sitzen musst bei Schneesturm.“