Atomkraftwerk Tschernobyl im Jahr 1995
APA/Greenpeace/Shirley/HDS
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Umwelt

Tschernobyl: Auswirkungen noch spürbar

Am Montag jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 35. Mal. Nach wie vor ist die Strahlenbelastung in Salzburg noch erhöht, etwa in Pilzen. Vergleichsweise stark ist die Strahlung auch noch in Almgebieten in den Hohen Tauern feststellbar. Dort ist damals besonders viel vom radioaktiven Regen niedergegangen.

Teilweise ist heute sogar noch in der Milch aus Almgebieten in den Hohen Tauern eine Cäsium-137 Kontamination messbar. Allerdings in einem für die Gesundheit unbedenklichen Ausmaß. Im radiologischen Messlabor des Landes Salzburg werden Proben wie etwa von Pilzen auf eine Cäsium 137 Belastung untersucht. Das radioaktive Isotop ist damals durch den starken Regen, der in den Tagen nach dem Reaktorunglück über Salzburg niedergegangen ist, im Boden eingesickert.

Bodenbelastung durch Cäsium-137 bezogen auf 1. Mai 2021
BORIS Datenbank / Umweltbundesamt

Pilze teilweise noch kontaminiert

Nachdem die Halbwertszeit bei Cäsium 137 30 Jahre beträgt, ist mittlerweile mehr als die Hälfte zerfallen. Teilweise sind Lebensmittel wie Pilze aber noch kontaminiert und Grenzwerte für Lebensmittel werden überschritten: so liegen die Eierschwammerl 10 Prozent über den für Lebensmittel geltenden Grenzwert, die Maronenröhrlinge sogar um 30 Prozent darüber, teilt das Radiologische Messlabor des Landes Salzburg mit.

Alle anderen Nukleoide, die vor 35 Jahren nach dem Super-GAU in Tschernobyl auch bei uns in bedeutenden Konzentrationen messbar waren, sind zerfallen. Die noch vorhandene Cäsium Strahlung wirkt sich nicht auf die Gesundheit aus, wird allerdings noch viele Jahre in Salzburg messbar sein.