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Umwelt

Jägerschaft setzt auf aktiven Naturschutz

Mountainbiken und Wandern liegen im Trend – allerdings nicht ohne negative Folgen für die Natur. Unter dem Motto „Respektiere deine Grenzen“ hat die Salzburger Jägerschaft Sportler und Spaziergänger darauf aufmerksam gemacht, dass die heimischen Wälder und Wiesen in erster Linie wichtige Lebensräume für die Wildtiere sind.

Entlang der Glan in der Stadt Salzburg klären die Jäger die Spaziergänger und Radfahrer persönlich über den Lebensraum Natur auf. Denn jetzt beginnt die Setzzeit, das heißt die Wildtiere bekommen Junge. Ein großes Problem sei, dass Hundebesitzer ihre Tiere nicht immer an der Leine halten, sagt Balthasar Bernegger, Bezirksjägermeister in der Stadt Salzburg: „Das ist das große Problem, dass die Hunde im Wald und in der Wiese stöbern, und hier speziell das Jungwild aber auch die älteren Tiere aufstöbern und teilweise hetzen und auch verletzen.“

Lebensraum der Wildtiere wird immer eingeschränkter

Durch die Coronaviruskrise zieht es noch mehr Menschen in die Natur hinaus. Der Lebensraum der Wildtiere wird zum Erholungsraum der Menschen. Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof dazu: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns im Wald und in der Natur in fremden Wohnzimmern aufhalten – nämlich im Wohnzimmer der Tiere. Wir sollten uns also so verhalten, als ob wir in ein fremdes Haus gehen würden, das heißt mit Anstand.“

Über die Naturregeln wird auch offen diskutiert. Andreas Hörlsberger, Vize-Obmann von „Mountainbike Salzburg Der Verein“: „Es sind sehr viele Menschen die noch nicht viel Kontakt mit Wald- und Wildtieren hatten, böse gesagt zum ersten Mal in der Natur unterwegs. Da ist Aufklärung das einzig richtige. Ich finde auch die Flyer gut, wobei ich auch manche Inhalte kritisch sehe.“ Konkret kritisierte der Vize-Obmann die pauschale Vorverurteilung der Mountainbiker. So gut wie kein Mountainbiker fahre kreuz und quer durch Wiesen, Felder und den Wald – wie es im betreffenden Info-Flyer steht. Die Mountainbiker würden ausgewiesene Strecken benutzen, es gebe aber keine, merkte Andreas Hörlsberger an und forderte, ein legales Angebot in und um die Stadt Salzburg zu schaffen.

Natürliche Grenzen respektieren

Natürlich gebe es immer wieder Gruppen, die sich ein bißchen ausgeschlossen fühlen aus dem Wald, sagt Jägerin Heidi Lindner: „Aber durch das Reden kommen die Leute zusammen, ist unsere Devise. Es ist wichtig, auf die Leute zuzugehen und aufzuklären.“

Die Jägerschaft bittet die Naturnutzer vorallem auf den Wegen zu bleiben, Jungtiere in Ruhe zu lassen und auch den Müll wieder mitzunehmen. Noch teilen wir uns die Natur. Aber alle Menschen sind aufgefordert die natürlichen Grenzen zu respektieren – auch oder vor allem wenn sie auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.